"In den riesigen und hervorragend ausgestatteten Ateliers hatte Max (Douy) wunderschöne, fremdartige und trostlose Dekorationen aufgebaut, Kriegsbilder, Bilder von allen Kriegen überhaupt."
So beschreibt Simone Signoret die Dekors des Pariser Filmarchitekten in den Babelsberger Ateliers. Von den parallel entstandenen Entwürfen des DEFA-Szenenbildners Oskar Pietsch weiß sie offenbar nicht.
Ein großer, internationaler Film soll es werden: Regisseur Wolfgang Staudte denkt an Cinemascope, Farbe und internationale Besetzung mit französischen Stars wie Simone Signoret und Bernard Blier. Brecht will einen Schwarz-Weiß-Film im Stil seines epischen Theaters mit seinen Schauspielern und natürlich Helene Weigel in der Hauptrolle. Nach mühsam ausgehandelten Kompromissen beginnt Staudte im August 1955 zu drehen. Im September, nach nur 14 Drehtagen, muss er abbrechen, weil alle Vermittlungsversuche erfolglos bleiben.
Die Ausstellung präsentierte erstmalig sowohl die Szenenbildentwürfe von Pietsch und Douy und Kostümfigurinen von Walter Schulze-Mittendorf. Gleichfalls wurde mit Original-Materialien, u.a. auch mittels der Tagebuchaufzeichnungen des damaligen Produktionsdirektors Albert Wilkening, der Fortgang und das Scheitern dieses außerordentlichen Filmprojektes dokumentiert.