Der zehnjährige Marco Polo, Held einer aktuellen TV-Serie, ist im Herbst 2014 in der realen Welt angekommen: Das Filmmuseum feiert die Wiedereröffnung des Marstalls mit einer neuen Familienausstellung rund um die Serie und ihr historisches Vorbild. Der echte Marco Polo war 1271 von Venedig nach China aufgebrochen - die jungen Serienhelden folgen seiner Reiseroute und erleben unglaubliche Abenteuer. Die Schau erzählt von beiden Reisen, blickt hinter die Kulissen des Filmemachens, stellt den historischen Marco Polo vor, lüftet manches Geheimnis und lädt zum Mitmachen ein.
Die Ausstellung entsteht in Zusammenarbeit mit MotionWorks aus Halle und Studenten der Fachrichtung Set Design der Hochschule für Film und Fernsehen "Konrad Wolf" Potsdam-Babelsberg.
Die Serie
Der zehnjährige Marco Polo bricht zu einer abenteuerlichen Reise auf: Er will seinen Vater finden, der auf einer Handelsreise in den Fernen Osten verschollen ist. Sein treuer Freund Luigi und die kluge chinesische Prinzessin Shi La Won begleiten ihn. Ihre Abenteuer ereignen sich vor fantastischen Kulissen und an exotischen Schauplätzen; auf ihrem Weg entdecken sie manche Wahrheit hinter uralten Mythen und Legenden. In einer Mixtur aus Komödie, Spannung und Action meistern die drei Kinder auf ihrer heldenhaften Reise durch fremde Kulturen und ferne Länder unzählige Gefahren und Missgeschicke und finden viele neue Freunde.
Von diesen Abenteuern erzählt eine neue Animationsfilmserie, die in Koproduktion der Firma MotionWorks aus Halle mit ARD/MDR und Partnern in Kanada, Luxemburg, Irland und Indien entsteht. Ende 2013 wird sie zum ersten Mal ausgestrahlt.
Die Ausstellung
Für die neue TV-Serie stand der historische Marco Polo (1254-1324) Pate, was das Filmmuseum zum Anlass nimmt, eine Familienausstellung sowohl zu dem berühmten Reisenden als auch rund um die Entstehung der Serie zu entwickeln.
Im Ausstellungsraum verwandelt sich die Welt der Serie in eine begehbare Filmkulisse. Vier Sets stehen beispielhaft für die Reisen des historischen Vorbilds und der Filmhelden: die Stadt Venedig, ein orientalischer Basar, eine Wüstenlandschaft und eine mongolische Jurte. Wie ein roter Faden zieht sich die Filmhandlung durch die gesamte Schau. Die Besucher werden von den Serienhelden begleitet und erleben mit ihnen manches Abenteuer.
Doch wer war eigentlich Marco Polo? Als 17-jähriger begleitete der Sohn venezianischer Kaufleute Vater und Onkel nach China und kehrte erst nach 24 Jahren zurück. Sein Reisebericht erregte über Jahrhunderte größtes Aufsehen, sein Name stand für Fernweh und Entdeckerdrang. Im 13. Jahrhundert war das Reisen höchst beschwerlich und barg unvorhersehbare Gefahren - so ganz ohne Wanderkarten, GPS oder Smartphone. Doch es verhieß auch die Begegnung mit fremden Hochkulturen, nie gesehene Wunder - und nicht zuletzt kostbare Handelsgüter.
Der Animationsfilm als Kunst und internationales Geschäft, die kreativen Köpfe, die ihn erdenken und erschaffen - verständlich und unterhaltsam wird auch darüber in der Schau berichtet. In bewährter Weise können die Besucher in einer Animationsfilmwerkstatt mit Pinsel und Farbe und am Computer ihre eigenen Figuren und Sets entwerfen und sie in Bewegung versetzen.