Vor 70 Jahren: Erste Kultur- und Dokumentarfilmwoche in Leipzig eröffnet

11.9.1955
Vor 70 Jahren: Erste Kultur- und Dokumentarfilmwoche in Leipzig eröffnet

"Leipzig ist für viele ein Mythos - schließlich trafen sich hier die Größen des Dokumentarfilms wie John Grierson und Alberto Cavalcanti, Joris Ivens und Chris Marker, Marta Rodriguez und Jürgen Böttcher, Santiago Alvarez, Fernando Birri, Michail Romm, Herz Frank, Richard Leacock und Patricio Guzmán. Die Reise in das herbstlich kühle Leipzig blieb für die meisten unvergesslich. Bot das Festival doch aufregende Begegnungen, aber auch Selbstvergewisserung und internationale Solidarität in unruhigen und ideologisch aufgeheizten Zeiten."1

"Die vom 11. Bis 17. September 1955 stattfindende "1. Gesamtdeutsche Kultur- Dokumentarfilmwoche Leipzig" lockte 123 Gäste, davon 37 aus dem Ausland und rund 50 aus der BRD. Es liefen 25 ost- und 28 westdeutsche Filme mit Themen wie "Unsere schöne deutsche Heimat im Film", "Große Kunstwerke im Film" ..., "Film im Dienste der Völkerfreundschaft" sowie Puppen- und Zeichentrickfilme. ... Im Ganzen: Es war ein Anfang", war im "Filmspiegel" (Heft 20/1955) zu lesen."2

Seit 1962 (bis 2004) bildet Picassos "Friedenstaube" das Signet für das Festival. Vladimir Pozner bat Picasso um die Erlaubnis der Verwendung. Pablo Picasso beantwortete die Anfrage seines Freundes mit einem schlichten "Selbstverständlich".3

Im Rahmen des Besonderen Objekts zeigen wir eine Ehrenplakette mit dem Friedenstauben-Motiv.


Das besondere Objekt
Plakette
Aus den Sammlungen des Filmmuseums Potsdam


1("Bilder einer gespaltenen Welt. 50 Jahre Dokumentar- und Animationsfilmfestival Leipzig. 2007 Leipziger Dok-Filmwochen GmbH)
2(ebenda)
3(Der Morgen, 17. November 1916; Dokumentarfilm-Festival Leipzig. Filme und Politik im Blick und Gegenblick; Hrsg. Defa-Stiftung Berlin 2007)