Potsdam wiederentdeckt
Historische Filmschätze von 1910 - 1959
Filmmuseum Potsdam und Bundesarchiv-Filmarchiv, © 2008 Medien-Bildungsgesellschaft Babelsberg gGmbH, DVD, PAL, s/w, und Farbe ca. 85 Min., Bonus: Film zur Ausstellung "Zeit-Raum-Potsdam", Interview mit dem Potsdam-Kenner Hartmut Knitter, ca. 35 Min., Potsdam-Bilder 1940er Jahre,
17.90 Euro
Als das Filmmuseum Potsdam gemeinsam mit dem Bundesarchiv-Filmarchiv um die Jahreswende 2006/2007 historisches Filmmaterial von Potsdam in seinem Kino präsentierte, wurde es regelrecht überrannt. Das Museum wiederholte das Programm und auch im Publikum fanden sich zahlreiche "Wiederholungstäter". Zum Schutz der empfindlichen Filmkopien, die zum nationalen Kulturerbe gehören, mussten die Vorführungen wie schon 1993 und 2001 nach mehreren Wochen leider abgesetzt werden.
Die Nachfrage nach Bilddokumenten zum alten Potsdam blieb ungebrochen und verwies auf das Interesse ihrer Bürger an der traditionsreichen (Bau-)Geschichte ihrer Stadt. Nun liegen die Filmschätze aus fünf Jahrzehnten in digitaler Form vor und bieten eine einzigartige Reise durch die Architektur- und Zeitgeschichte von Potsdam: von den steinernen Königsträumen der Residenzstadt, über die Zerstörung bedeutender Baudenkmale 1945 bis zum Hilferuf gegen den Abriss des Stadtschlosses 1959.
Acht Filme, darunter der älteste überlieferte Potsdam-Film, die
Frühjahrs-Parade in Potsdam (1910), und der erste Farbfilm mit Stadtbildern (1933/34), sind zu sehen. Der Dokumentarfilm
Potsdam baut auf von 1946 zeigt beeindruckend und mit zeitgemäß pathetischem Kommentar wie Potsdamer ihre zerstörte Stadt wieder zum Leben erwecken.
Dank des Bundesarchiv-Filmarchivs wurden die Filmraritäten aus dem Archiv geholt, durch Einsatz der Medien Bildungsgesellschaft Babelsberg digitalisiert und an der Welte-Kinoorgel des Filmmuseums neu vertont.
Heute, viele Jahrzehnte nach Aufbau und Zerstörung einmaliger architektonischer Zeugnisse, sind die Bewohner dem Traum von der Wiedergewinnung ihrer historischen Stadtmitte wieder näher gerückt.
Dorett Molitor
Filmmuseum Potsdam
August 2008
Nur durch die Unterstützung der Landeshauptstadt Potsdam, der Energie und Wasser Potsdam GmbH sowie der DEFA-Stiftung wurde die DVD möglich.
Als Schirmherr des Projekts konnte der Potsdamer Günther Jauch gewonnen werden.
Stummfilme wurden von Helmut Schulte mittels der Welte-Kinoorgel des Filmmuseums vertont.
