Mohamed und Anna

Das Jüdische Film Festival Berlin & Brandenburg zeigt und diskutiert in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft e.V., dem Presse- und Informationsamt der Bundesregierung und dem Filmmuseum Potsdam mit Schülerinnen und Schülern ab Klassenstufe 8 den Dokumentarfilm Mohamed und Anna.

Laut einer aktuellen Umfrage der Körber-Stiftung wissen 40 Prozent der Oberschülerinnen und -schüler in Deutschland nichts mit dem Begriff »Auschwitz« anzufangen. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, wie junge Menschen künftig ihre politische Verantwortung für Deutschlands Geschichte begreifen und welche Möglichkeiten Pädagogik hat, um antisemitischen Einstellungen entgegenzuwirken.
Der Dokumentarfilm »Mohamed und Anna« der israelischen Regisseurin Talya Finkel kann dazu einen wichtigen Beitrag leisten - weil er emotionale Berührungspunkte schafft und sich junge Menschen mit den Protagonisten des Films auch heute identifizieren können.
Der ägyptische Arzt Mohamed Helmy riskierte während der Nazizeit sein Leben, als er 1941 in Berlin die 17-jährige Jüdin Anna Boros aufnahm. Er beschützte sie und ihre Familie bis Kriegsende 1945 vor der drohenden Deportation und rettete damit vier Menschen das Leben. Mehr als 70 Jahre später wurde Mohamed Helmy von der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem mit dem Titel »Gerechter unter den Völkern« geehrt - als bislang einziger Araber.
»Mohamed und Anna« erzählt die Geschichte dieser abenteuerlichen Rettung. Der Film handelt von Mut, Einfallsreichtum, Mitmenschlichkeit und Hoffnung in einer Zeit des Hasses. Er macht neugierig und weckt bei Schülerinnen und Schülern Fragen und schafft Diskussionsraum, um Unverständliches aufzuklären, die Vergangenheit aufzuarbeiten und (auch heutigen) Antisemitismus zu hinterfragen.
In Anwesenheit der Regisseurin Taliya Finkel
Moderation: Elise Lein (Produzentin)

Vergangene Vorstellungen

Jüdisches Filmfestival Berlin Brandenburg

Das größte jüdische Filmfestival in Deutschland steht in diesem Jahr unter dem Motto »Jewcy Movies«. Das Festival beleuchtet jüdische Geschichte, Gegenwart und Zukunft. Oft mit einem Augenzwinkern, aber immer tiefgründig. Jüdische Identitäten kommen in all ihrer Lebendigkeit, Aktualität und stetigem Wandel auf die große Leinwand. Im Zentrum stehen die beiden Wettbewerbe um den besten Spiel- und Dokumentarfilm.Eine Hommage ist der Regisseurin, Autorin und Präsidentin der Berliner Akademie der Künste, Jeanine Meerapfel, gewidmet. Im Festival werden einige ihrer Filme mit thematisch passenden, aktuellen Arbeiten jüngerer Filmschaffender kombiniert.


Zu den Vorführungen finden Einführungen und Gespräche mit Gästen statt.