Die Hölle von Henri-Georges Clouzot

Regisseur Henry-Georges Clouzot wollte mit halluzinatorischen Aufnahmen von Romy Schneider die Filmsprache revolutionieren. »Die Hölle« sollte sein Film heißen. Und zu dieser wurde die Produktion für Clouzot und die Crew am Set auch. Das nie fertiggestellte Projekt geriet lange in Vergessenheit bis der der Filmaficionado Serge Bromberg schließlich 2007 das geheimnisumwitterte Material von Clouzots Witwe übernahm. Mit der Kombination von Archivmaterial und Nachinszeniertem schafft es L'Enfer d'Henri-Georges Clouzot das fehlende Werk vor unserem Auge zu rekonstruieren und Clouzots Vision greifbar zu machen.
Anschließend: Gespräch mit Gerhard Midding (Filmwissenschaftler) und Martin Reinhart (Filmemacher)


Eine Veranstaltung des Masterstudiengangs Filmkulturerbe der Filmuniversität Babelsberg

Vergangene Vorstellungen

27 Oktober 2018 | 18:30

Meisterwerke non finito

Was wäre, wenn sich Romy Schneider durch ihre verführerisch-sinnliche Rolle in »Die Hölle« schlagartig vom Sissi-Image gelöst hätte? Oder wenn Henry-Georges Clouzot mit seinen flirrenden Bildern die Nouvelle Vague in den Schatten gestellt hätte? Hätte George Lucas »Star Wars« überhaupt noch gedreht, wenn er Alejandro Jodorowskys »Dune« hätte sehen können?Einige große Wunden der Filmgeschichte würden heute nicht existieren, wenn man doch Erich von Stroheim die entsprechende künstlerische Freiheit, Sergej Eisenstein von Stalins Leine und Orson Welles das nötige Geld gelassen hätte.Flankierend zum UNESCO-Welttag des audiovisuellen Erbes (27.10.) würdigen wir den geheimnisvollen, unsichtbaren Kanon der unvollendeten Meisterwerke. Mit Hilfe von Dokumentationen, die eine Rekonstruktion wagen, mit Neuauflagen und rekonstruierten Fragmenten sowie in Gesprächen und Einführungen werfen wir einen Blick auf eine andere Filmgeschichte und deren Autoren. Wir spüren Filmen nach, die es gar nicht gibt.In Zusammenarbeit mit dem Masterstudiengang Filmkulturerbe der Filmuniversität Babelsberg. Mit Unterstützung des Brandenburgischen Zentrums für Medienwissenschaften - ZeM