Frank Beyer

Regisseur Frank Beyer eröffnet die Ausstellung, die erstmals Materialien aus seinem umfangreichen Archiv zeigt (F: J. Leopold)
Er brachte der DDR die einzige Oscar-Nominierung.Aber nicht nur wegen "Jakob, der Lügner" (1974) ist Frank Beyer neben Konrad Wolf der wichtigste Regisseur der DEFA, zählt zu den wenigen, die auch international Anerkennung gefunden haben.

Als Absolvent der Filmhochschule Prag schafft der in Thüringen Geborene schon früh den Sprung in die Spielfilm-Regie der DEFA, dreht mit gerademal dreißig seinen großen Erfolg "Nackt unter Wölfen". Beyers künstlerischer Anspruch bringt ihm jedoch auch zunehmend Probleme, wie das Verbot seiner respektlosen Baustellen-Komödie "Spur der Steine". Nach seinem Protest gegen die Biermann-Ausbürgerung fliegt er aus der SED, seine Arbeitsmöglichkeiten werden weiter eingeschränkt, Filme, wie "Das Versteck" und "Der Aufenthalt" werden zurückgehalten.

Nach der Wende arbeitet Beyer fast nur noch fürs Fernsehen ("Nikolaikirche", "Abgehauen") und lernt eine neue Art von Zensur kennen: "Der (neue) Druck ist lautloser...Du bekommst einfach kein Geld mehr für bestimmte Projekte."

Oktober 2003 Foyerausstellung

Frank Beyer gehört zu den bedeutendsten deutschen Kino-und Fernsehregisseuren.
"Möglicherweise bin ich in meiner Generation der Filmregisseur mit den größten Erfolgen und den schlimmsten Niederlagen gewesen" zieht der in Thüringen Geborene Bilanz. Unübersehbar spiegelt Beyers Leben die kulturpolitischen Kämpfe seiner Zeit, - das zeigt auch die Foyerausstellung mit Tagebuchnotizen, Arbeitsdrehbüchern, Briefen, Werk - und Szenenfotos.Im Mittelpunkt stehen dabei Filme wie "Fünf Patronenhülsen", "Nackt unter Wölfen", der lange verbotene Arbeiterfilm "Spur der Steine", der Oscar -nominierte Film "Jakob der Lügner", "Der Aufenthalt", "Der Bruch", "Ende der Unschuld", "Das große Fest", "Nikolaikirche" und "Abgehauen" nach dem gleichnamigen autobiografischen Roman von Manfred Krug.