Nachdem sich Godard in den 1970er Jahren vom Kino abgewandt hatte, um sich dem Medium Video zuzuwenden, kehrte er 1980 mit »erzählerischen« Filmen wie
Détective
auf die große Leinwand zurück.
Detektiv Prospero gelingt es nicht, den Mord an einem Hotelgast aufzuklären, seit zwei Jahren arbeitslos, wohnt er in dem Zimmer des Pariser Luxushotels, in dem der Mord geschah. Mit seinem Neffen und dessen Freundin versucht er weiterhin den Fall zu lösen. Er trifft dabei auf skurille Typen, wie den Boxer Tiger Jones nebst Manager Jim Fox Warner. Die Schicksale der Hotelgäst*innen überschneiden sich, und die Ereignisse überschlagen sich. Ein mit Leichtigkeit inszenierter, zugleich durchkomponierter Film (Noir), der mit Anspielungen auf Godards eigenes Werk und auf Klassiker der Literatur- und Filmgeschichte gespickt ist. Julie Delpy und Emmanuelle Seigner sind hier in ihren ersten Filmrollen zu sehen.
»...mir gefällt es genauso sehr - vergangen zu sein - wie nicht vergangen...« (JLG/JLG) Am 13. September 2022 starb Jean-Luc Godard, der zu den einflussreichsten Regisseur*innen der Kinogeschichte gehört. Anlässlich seines Todestages wird von September bis November 2023 eine kleine Auswahl von Godards in seiner über 60-jährigen Kinolaufbahn gedrehten Filmen zu sehen sein. Mit »Außer Atem« (1960) wurde er schlagartig weltberühmt - und der Autor*innenfilm der Nouvelle Vague ebenso. Wiederkehrendes Thema von Godards Filmen ist seither das Kino selbst. Um dessen Wesen zu erkunden, erzählt er (gesellschaftskritische) Geschichten von Liebe und Tod, mit denen er die Regeln des Kinos systematisch durchbricht - um zu zeigen, dass alles erlaubt ist - um das Kino immer wieder neu zu erfinden. Mit »Bildbuch«, seinem rauschhaften letzten Film, nahm sich Godard kurz vor seinem Tod noch einmal alle möglichen Freiheiten. Lassen wir uns von Godards Geschichten inspirieren - auch dazu (sie) immer wieder (neu) zu sehen. Au revoir, Godard!