An Elephant Sitting Still

Im nordchinesischen Manzhouli soll es einen Elefanten geben, der einfach nur dasitzt und die Welt ignoriert. Das Tier wird zur fixen Idee für die Helden dieses Films, zum erhofften Ausweg aus der Abwärtsspirale, in der sie sich befinden. Wie Bu, der in Notwehr den Schulschläger Shuai die Treppe hinunterschubst. Shuais Familie will Rache, doch sein Gangster-Bruder hat andere Probleme, als Bu zu jagen; er fühlt sich für den Suizid eines Freundes verantwortlich. Und dann sind da noch Bus Mitschülerin Ling, die eine Affäre mit ihrem Lehrer hat, um ihrem lieblosen Zuhause zu entkommen, und Herr Wang, dessen Sohn ihn ins Altersheim abschieben will. Alle ihre Schicksale sind untrennbar miteinander verknüpft.
In virtuosen Bildkompositionen erzählt der Film einen einzigen spannungsgeladenen Tag vom Morgengrauen bis zum Abend. Hu Bo, der in China bereits mit seinen Romanen Aufsehen erregte, gibt mit diesem vierstündigen Porträt einer Gesellschaft von Egoisten sein elektrisierendes Regiedebüt. Tragischerweise ist es zugleich sein Testament. (Arsenal)

Vergangene Vorstellungen

16 Dezember 2018 | 17:00
20 Dezember 2018 | 18:00