Annelie und Andrew Thorndike


Anlass für die Ausstellung war die Übereignung des Archivs der Filmdokumentaristin Annelie Thorndike, Jahrgang 1925, an das Filmmuseum Potsdam. Zu diesem Bestand zählt ebenso ein Teilnachlass von Andrew Thorndike (1909-1979), in dem sich unter anderem aufschlussreiche Briefe über dessen politische Wandlung nach 1945 befinden. Thorndike, aus dem Großbürgertum stammend, schwor seiner Klasse nach den Kriegserlebnissen, sowjetischer Gefangenschaft und Umerziehung ab und stellte sein Wirken in den Dienst des kommunistischen Staates DDR, der konsequente Abrechnung mit dem Faschismus und eine gerechtere Gesellschaft versprach.

Die Thorndikes wurden international bekannt mit ihren Kompilationsfilmen über die deutsche Vergangenheit, in denen sie Fragen nach den Ursachen der Weltkriege im 20. Jahrhundert stellten, nach den Wurzeln von 12 Jahren Nationalsozialismus und seiner furchtbaren Verbrechen. In ihren bekanntesten Filmen Du und mancher Kamerad (1956), Urlaub auf Sylt (1957) sowie Das russische Wunder (1963) kamen Filmmaterialien aus dem ehemaligen Reichsfilmarchiv und internationalen Archiven an die Öffentlichkeit, die bis dahin unbekannt waren.

Die Ausstellung präsentierte Materialien aus dem Thorndike-Archiv, die einen ersten Einblick in das Schaffen der Dokumentaristen geben sollten.