Sergej Eisenstein. Mexikanische Phantasie

»Que viva México!« ist eines der tragischsten Beispiele für das Scheitern eines Films. Expert*innen sind sich heute einig, dass Eisensteins Herzensprojekt, ein Film über das Leben in Mexiko, sein vielleicht größtes Werk geworden wäre. Doch die Ungeduld des Financiers Upton Sinclair und das Misstrauen Stalins ließen ihn scheitern. Eisenstein konnte sein Material selbst nie sichten oder gar schneiden. Wir präsentieren einen Film von Oleg Kowalov, der zwar - wie andere zuvor - Eisensteins Material verarbeitet, aber eine freie Interpretation darstellt.
Einführung: Thembi Linn Hahn (Filmuniversität Babelsberg)

Vergangene Vorstellungen

04 November 2018 | 18:00

Meisterwerke non finito

Was wäre, wenn sich Romy Schneider durch ihre verführerisch-sinnliche Rolle in »Die Hölle« schlagartig vom Sissi-Image gelöst hätte? Oder wenn Henry-Georges Clouzot mit seinen flirrenden Bildern die Nouvelle Vague in den Schatten gestellt hätte? Hätte George Lucas »Star Wars« überhaupt noch gedreht, wenn er Alejandro Jodorowskys »Dune« hätte sehen können?Einige große Wunden der Filmgeschichte würden heute nicht existieren, wenn man doch Erich von Stroheim die entsprechende künstlerische Freiheit, Sergej Eisenstein von Stalins Leine und Orson Welles das nötige Geld gelassen hätte.Flankierend zum UNESCO-Welttag des audiovisuellen Erbes (27.10.) würdigen wir den geheimnisvollen, unsichtbaren Kanon der unvollendeten Meisterwerke. Mit Hilfe von Dokumentationen, die eine Rekonstruktion wagen, mit Neuauflagen und rekonstruierten Fragmenten sowie in Gesprächen und Einführungen werfen wir einen Blick auf eine andere Filmgeschichte und deren Autoren. Wir spüren Filmen nach, die es gar nicht gibt.In Zusammenarbeit mit dem Masterstudiengang Filmkulturerbe der Filmuniversität Babelsberg. Mit Unterstützung des Brandenburgischen Zentrums für Medienwissenschaften - ZeM