Oktober 1989 bis März 1990, drei filmische Zeitdokumente:
Zunächst hatte Thomas Frick, damals Regiestudent an der HFF in Babelsberg, an den Demonstrationen vom 7. und 8. Oktober in Ost-Berlin teilgenommen. Am 9. Oktober fuhr er zum Festival des Dokumentarfilms in Neubrandenburg, wo die anwesenden Filmschaffenden beschlossen, selbst auf die Straße zu gehen und zu filmen. Mit
10 Tage im Oktober
entstand ein wertvolles Zeitdokument.
Während der ersten freien Wahlen in der DDR begleitet Gerd Kroske in
Kehraus
die Straßenkehrer*innen bei ihrer Arbeit auf den Gehwegen Leipzigs. Sie sind Gestrandete, vom Leben Enttäuschte.
Von der DEFA beauftragt, mischen sich Gerd Kroske und Andreas Voigt unter die Montagsdemonstrant*innen, die vor der Kamera ihre Unzufriedenheit mit dem System äußern. Dabei kommen die unterschiedlichsten Menschen zu Wort. Heute ist
Leipzig im Herbst
eine eindrucksvolle Momentaufnahme.
Gäste: Thomas Frick, Gerd Kroske
Moderation: Andreas Kötzing
2019 jähren sich zum 30. Mal die Revolution von 1989 und der Mauerfall sowie ein Jahr später die Wiedervereinigung Deutschlands. Die zweite Ausgabe von »moving history« widmet sich der filmischen Verarbeitung dieser Ereignisse. An fünf Tagen werden im Filmmuseum Potsdam und im Thalia Programmkino Dokumentar- und Spielfilme aus mehr als drei Jahrzehnten gezeigt - zeithistorische Dokumente von 1989/90 sowie Filme, die seitdem entstanden sind und zur filmischen Erinnerungskultur gehören.Die Filmauswahl und die flankierenden Veranstaltungen mit Gästen sollen den Blick weiten - auf höchst unterschiedliche Perspektiven, die Filmemacher*innen aus Ost und West auf das deutsch-deutsche Verhältnis und die Wende hatten.Neben der Retrospektive sind sechs aktuelle Filme für die »Clio 2019« - den Preis für den besten Film zu einem historischen Thema- nominiert.
www.moving-history.de
Eine Veranstaltung des moving history - Festival des historischen Films Potsdam e.V. in Kooperation mit der Filmuniversität Babelsberg
In Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Zeithistorische Forschung und dem Brandenburgischen Zentrum für Medienwissenschaften