Mit der Ausstellung »Sonne. Die Quelle des Lichts in der Kunst« widmet sich das Museum Barberini der Ikonographie der Sonne von der Antikebis in die Gegenwart. An drei Sonntagen zeigt das Filmmuseum Potsdam begleitend Filmprogramme, die den Himmelskörper auf unterschiedliche Weise thematisieren. Als Symbol verkörpert die Sonne kosmische Macht und menschliche Erkenntnis. Sie lädt aber auch zur Reflektion über das Medium selbst ein, denn im Film sind Licht und dessen zwangsläufiger Begleiter, Schatten, als inszenatorische, künstlerische und dramaturgische Mittel unverzichtbar.
Bei Vorlage einer Eintrittskarte des Museums Barberini gewährt das Filmmuseum Potsdam ermäßigten Eintritt zu den genannten Filmen. Bei Vorlage eines Tickets der Filmvorführungen gewährt das Museum Barberini ermäßigten Eintritt in die Ausstellung »Sonne. Die Quelle des Lichts in der Kunst«.
So., 16. April 2023, 18 Uhr
Kurzfilmprogramm: Here Comes the Sun
1900-2020, insges. ca. 80'
Zwischen den frühesten dokumentarischen Aufnahmen und heutigen NASA-Visualisierungen solarer Aktivität; zwischen der Sonne als ikonographischen Bestandteil und künstlerisch abstrakter Auseinandersetzung mit ihr, versammelt das Programm Kurzfilme aus unterschiedlichen Zeiten, Ländern und Genres und versucht darin der Sonne im Film nachzugehen. Gezeigt wird unter anderem ein bis vor kurzem verschollenes Kurzfilmprojekt der Avantgarde-Ikone John Cage, in dem er Richard Lippolds bekannte Sonnen-Skulptur filmisch in Szene setzt. Aber auch Filmpionier Georges Méliès und Animationsküntlerin Rasa Strautmane werden vertreten sein.
So., 21. Mai 2023, 18 Uhr
Ikarus
R: Heiner Carow, D: Peter Welz, Karin Gregorek, Hermann Beyer, DDR 1975, 86'
Der achtjährige Mathias träumt davon, Pilot zu werden und davon, dass seine geschiedenen Eltern wieder zusammenkommen. Er ist in größter Erwartung, denn der Vater hat ihm die Geschichte von Ikarus erzählt und versprochen, zum Geburtstag einen Rundflug mit ihm zu machen. Mathias ist tief getroffen, als der Vater nicht kommt, haut von zu Hause ab und gerät sogar mit der Polizei in Konflikt. Auf dem Dach eines Hauses kommt er schließlich zu einer Einsicht: Ikarus ist nicht abgestürzt, weil er nicht auf seinen Vater hörte, sondern weil der ihn vergessen hatte. Regisseur Heiner Carow (»Die Legende von Paul und Paula«) siedelt seine Variante vom Ikarus-Mythos im Prenzlauer Berg an. Die berührende Coming-of-Age-Story bezeichnete Carow selbst als seinen gelungensten Film.
So., 4. Juni 2023, 18 Uhr
Der Fremde
R: Luchino Visconti, D: Marcello Mastroianni, Anna Karina, Bernard Blier, I/F/Algerien 1967, OmU, 104'
Das von den Franzosen besetzte Algerien im Jahr 1935. Hier führt Arthur Meursault ein unauffälliges, teilnahmsloses Leben. Durch einen Zufall wird er in die kriminellen Affären eines Nachbarn verwickelt. Während einer Verfolgung am Strand erschießt Meursault einen Mann. Er wird verhaftet und sein Fall vor Gericht gebracht. Als Grund für den versehentlichen Schuss führt der Angeklagte das gleißende, ihn blendende Licht der Sonne an. Doch das Gericht verurteilt ihn aufgrund seiner Herzenskälte. Viscontis Verfilmung von Albert Camus' existentialistischem Romanklassiker gilt als besonders werktreu.
In Zusammenarbeit mit dem Museum Barberini