Fassungslos! Ein anderer Blick auf Filmklassiker

Filmdose und Filmbegleitblatt
anlässlich der Film- und Vortragsreihe "Fassungslos! Ein anderer Blick auf Filmklassiker"
im Filmmuseum Potsdam vom 9.1. bis 24.1.2020


Wann und wo hast du den Film gekauft?

Das war irgendwann Anfang/Mitte der 1980er Jahre, ich war etwa 18 Jahre alt. In der Lehre gab es monatlich 106 Mark. Als Schmalfilmer bedeutete das die Frage: Nimmst du einen Schwarzweißfilm für 13,50 Mark oder lieber den Farbfilm für 20,50 Mark oder aber eine Magenetbandkassette für 13,50 Mark (...). Ich habe irgendwann die Junge Welt angeschrieben und gefragt, ob es nicht auch für Privatleute Spielfilme zu kaufen gibt. Bis zur Antwort hat es ewig gedauert. Sie haben mir dann aber tatsächlich über die Zeitung geantwortet und geschrieben, dass es Schmalspielfilme auch zu kaufen gibt. Inzwischen wusste ich aber ohnehin von einem Foto-Film-Geschäft in der Nähe vom Alexanderplatz. (...) Ich glaube, es gab auch Listen mit verfügbaren »Heimfilmen«. Da bist du dann zum Laden hingefahren und hättest gerne genommen, was du dir ausgesucht hast, konntest aber immer nur nehmen, was gerade da war. Alle meine Filme habe ich jedenfalls von da.

Warum »Nosferatu«?

Den hatte ich vorher schon im Fernsehen gesehen und wusste, es ist ein Klassiker - der ist für mich am besten. Bei dem Preis musst du ja entscheiden, willst du das oder willst du das. Und ich wusste, er ist gut, weil ich die Vampirgeschichte mochte. (...) Ich hatte zuerst nur die kurze 66-Meter-Version und dann irgendwann auch die längere 132-Meter-Fassung. Die kürzere habe ich dann 2004 wieder verkauft. (...) Wichtig war mir auch »Der kleine Muck« zu besitzen, bei dem ich sogar entschied, alle drei Teile zu kaufen; und die »Rübezahl«-Filme. Die fand ich ganz toll. Es gab auch noch Märchen und Souvenir-Filme, auch als sogenannte Rolldiafilme: Zittauer Gebirge, irgendwas am See, am Meer (...)

Auszug aus einem Gespräch mit Dietmar Grieß, Dezember 2019