BLACK LIVES IN MOVIES

Das Filmmuseum Potsdam zeigt parallel zur Ausstellung Noah Davis im MINSK Kunsthaus in Potsdam ein begleitendes Filmprogramm.

Noah Davis' Malerei beleuchtet verschiedene Bereiche Schwarzen Lebens und erhebt das normale Alltagsgeschehen von Afroamerikaner*innen zum Sujet der Kunst. Davis' Arbeiten nehmen oft selbst Bezug auf Filmgeschichte. In seinem Underground Museum in Los Angeles organisierte der Künstler regelmäßig Filmveranstaltungen.

Die vom Filmmuseum ausgewählten Spiel- und Dokumentarfilme geben weitere Einblicke in das Leben Schwarzer Menschen in den USA.

Bei Vorlage einer Eintrittskarte des MINSK gewährt das Filmmuseum Potsdam ermäßigten Eintritt zu den genannten Filmen. Bei Vorlage eines Tickets der Filmvorführungen gewährt das MINSK ermäßigten Eintritt in die Ausstellung Noah Davis.

In Kooperation mit DAS MINSK Kunsthaus in Potsdam

21. September 2024, 18 Uhr
I Am Not Your Negro R: Raoul Peck,
USA/F/Belgien/CH 2016, Dok., OmU, 93'
Raoul Pecks Film verknüpft Baldwins unvollendetes Manuskript "Remember This House", in dem der Autor persönliche Erinnerungen an die drei ermordeten Bürgerrechtler Malcolm X, Medgar Evers und Martin Luther King und den Rassismus in den USA reflektiert, mit einer dichten Collage von Archivaufnahmen, Interviews und Fotos aus der Zeit der Bürgerrechtsbewegung. Ein erschütterndes Zeugnis weißen Überlegenheitswahns mit starkem Aktualitätsbezug.
Peck präsentierte seinen essayistischen Dokumentarfilm im Purple Garden, der zu dem von Noah Davis 2012 eröffneten Underground Museum in Arlington Heights, einem vorwiegend von Schwarzen und Latinx bewohnten Arbeiterviertel von Los Angeles, gehörte.

20. Oktober 2024, 18 Uhr
She's Gotta Have It R: Spike Lee, USA 1986, OmU, 84'
Für Nola Darling, eine selbstbewusste junge Frau aus Brooklyn, die sich nicht zwischen drei Liebhabern entscheiden kann, ist nur eines klar: Gängigen Erwartungen wird sie nicht entsprechen. Sie pocht auf radikale Selbstbestimmung. Als filmisches Triptychon unterschiedlicher Lebensphasen besticht Spike Lees Low-Budget-Film durch seine Sensibilität für die Gefühle der Figuren und ihre Lebenswelt. Er wurde zur Initialzündung des New Black Cinema.

24. November 2024, 18 Uhr
Moonlight R: Barry Jenkins, USA 2016, OmU, 111'
Seinen Oscar-prämierten Film präsentierte Regisseur Barry Jenkins einen Tag nach der Wahl Donald Trumps zum Präsidenten der USA im Purple Garden von Noah Davis' Underground Museum. Der afroamerikanische Junge Chiron wächst in Liberty City in Miami auf - von der Crack-süchtigen Mutter vernachlässigt, von seinen Mitschüler*innen schikaniert. Noch ist sich Chiron seiner Homosexualität nicht bewusst. Ein Dealer nimmt sich seiner an und wird zum Vaterersatz. Im letzten Teil des filmischen Triptychons ist aus dem zarten, schweigsamen Jungen auch ein Dealer und Muskelpaket geworden. Zugleich individuelle Leidens- und Liebesgeschichte sowie Sozialdrama, erzählt Moonlight
voller Empathie von einer harschen Welt.

29. Dezember 2024, 18 Uhr
Imitation of Life R: Douglas Sirk, USA 1958, OF, 124'
Mit seiner Ausstellung Imitation of Wealth, für die Noah Davis 2013 ikonische Kunstwerke nachahmte, um sie in seinem Underground Museum ausstellen zu können, führte er die ausgrenzenden Machtstrukturen der Kunstwelt vor. Weder Museen noch Privatsammler*innen hatten ihm ihre "wertvollen Meisterwerke" leihen wollen. Der Titel der Serie bezieht sich direkt auf Douglas Sirks letzten Film Imitation of Life. Das verschlungene Mutter-Kind-Melodram erzählt von der weißen Schauspielerin Lora Meredith, die ihre Tochter für ihre Karriere vernachlässigt. Die Tochter ihrer Schwarzen Haushälterin wiederum verleugnet die Mutter wegen ihrer Hautfarbe. " Imitation of Life ist wie ein zweistöckiges Stück saurer Apfelkuchen: die bittere Anklageschrift eines europäischen Intellektuellen, verpackt als eine schaumige Süßigkeit, deren Reiz (und wohl auch Erfolg) darauf zurückzuführen ist, dass sie vom weißen Publikum als heilend und kräftigend missverstanden wurde."
(Rob Nelson)