Biographie Carl Balhaus

04.11.1905
Carl Balhaus im Kreis der elterlichen Familie
Geboren in Mülheim an der Ruhr


Carl Balhaus als Schüler


1923

Studium der Philologie und der Germanistik in Berlin
Während des Studiums Schauspielunterricht bei Professor Gregori am Deutschen Theater.


Brief der Kammerspiele vom 5.11.1925 wegen Balhaus
Erste Bühnenauftritte am Deutschen Theater


1926

Brief der Volksbühne vom 6.12.1926 über die Bezüge ab 1927
Erwin Piscator holt ihn ins Ensemble der Volksbühne, dem er bis 1935 angehört. Er arbeitet mit renommierten Theaterkünstlern, darunter Regisseure wie Max Reinhardt, Gustaf Gründgens und Jürgen Fehling und Autoren wie Klaus Mann.


1926

Szenenfoto aus "Ramper, der Tiermensch"
Kinodebüt mit einer kleinen Rolle in dem Stummfilm Ramper, der Tiermensch (R: Max Reichmann)


1927

Dem wundernetten Charly als Erinnerung an die komischste der Tourneen und an mich Erika Mann - Magdeburg, den 23.05.1927
Gemeinsam mit Gustaf Gründgens, Klaus und Erika Mann und Pamela Wedekind geht Balhaus mit der "Revue zu Vieren" auf Tournee.

Für Charly in inniger Liebe und zur Erinnerung an Pamela Wedekind, 23.05.1927 - Foto: phot.Riess-Berlin


1928 - 1933

Carl Balhaus 1928
Er wird an den Berliner Barnowsky-Bühnen engagiert und spielt in den Folgejahren vor allem am Theater in der Königgrätzer Straße (später Stresemannstraße) und am Renaissance-Theater.

Szenenfoto aus "Frühlings Erwachen" (R: Richard Oswald) aus dem Jahr 1929
Programm zu "Frühlings Erwachen" (R: Richard Oswald) aus dem Jahr 1929


1930

In Josef von Sternheims Film Der blaue Engel und G. W. Pabsts M - Eine Stadt sucht einen Mörder ist Balhaus in prägnanten Nebenrollen zu sehen.

Vertrag mit der Heros Filmgesellschaft zur Mitwirkung an dem Film "Kadetten" (R: Georg Jacoby) aus dem Jahr 1931


1932 - 1933

Mitglied der revolutionären Gewerkschaftsopposition

1933

Balhaus heiratet Leonora Becker, die Ehe wird bereits ein Jahr später wieder geschieden.

1933

Carl Balhaus in "Der Läufer von Marathon" (R: E. A. Dupont) aus dem Jahr 1933
Wegen seiner politischen Aktivitäten wird Balhaus nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten zunächst weder beim Film, noch beim Theater beschäftigt. In die Kinos kommen jedoch noch vor 1933 gedrehte Filme.

Carl Balhaus und Goetz Wittgenstein in "Abel mit der Mundharmonika" (R: Erich Waschneck) aus dem Jahr 1933


1934

Carl Balhaus 1934
Balhaus arbeitet als Gast an der Berliner Volksbühne. In Filmproduktionen ist er weiterhin nur selten beschäftigt. In kleineren Rollen wird er u. a. von den Regisseuren Walter Ruttmann, Herbert B. Fredersdorf und Luis Trenker besetzt.


1935

Er geht an das Bayerische Staatstheater nach München.

1935

Heirat mit der Schauspielerin Eva Schmidt-Kayser
Ausweis der Reichsfilmkammer vom 29. April 1936


1938

Am Münchner Residenztheater, an dem er als Schauspieler arbeitet, führt er zum ersten Mal Regie und inszeniert Max Dreyers Stück "Kriegsgericht".

1939 - 1940

Er wird kurzzeitig zum Straßenbaubataillon in Freising eingezogen.

1941 - 1944

Oberspielleiter und Schauspieler am Deutschen Theater in Lille. Seine Theaterarbeit wird immer wieder durch Einberufungen unterbrochen.

1942

Scheidung von Eva Schmidt-Kayser. Im Folgejahr Heirat mit der Schauspielerin Almut Dorowa. Ihr gemeinsamer Sohn Christian wird 1944, die Tochter Marie Alice 1945 geboren.

1943

Begegnung mit der Schauspielerin und Fotografin Edith Lechtape. 1946 wird die Tochter Katharina geboren.

1946 - 1950

Gastregisseur an verschiedenen Theatern unter anderem in Coburg, Düsseldorf, Heidelberg, Bamberg, Schweinfurt und Dresden

1947

Brief der Military Government Information vom 21.02.1948 wegen des Ausfüllens eines Fragebogens
Freischaffender Regisseur beim Bayerischen Rundfunk


1950 - 1951

Oberspielleiter am Staatsschauspiel in Dresden. Balhaus arbeitet auch als Schauspieler unter anderem unter der Regie von Martin Hellberg, den er aus München kennt.

1951 - 1953

Spielleiter und Regisseur am Staatsschauspiel in Dresden

1953

Vertrag mit der DEFA zur Mitwirkung an dem Film "Das verurteilte Dorf" (R: Martin Hellberg) aus dem Jahr 1953
Martin Hellberg holt Balhaus als Regieassistent zu dem DEFA-Film Der Ochse von Kulm.


1954
Bei der DEFA-Produktion Der Fall Dr. Wagner ist er an der Seite von Harald Mannl als Co-Regisseur tätig.

Mitte der 50er Jahre

Carl Balhaus, Mitte der 50er Jahre
Sein Vorhaben "Gespenster" nach Henrik Ibsen mit Klaus Kinski zu verfilmen, soll daran gescheitert sein, dass die DEFA nicht in der Lage war, die Tantiemen für die Vorlage zu bezahlen.


1956

Carl Balhaus bei den Dreharbeiten zu "Der Teufelskreis" - Foto: DEFA-Klawikowski
Debüt als Filmregisseur mit dem Drama Der Teufelskreis über den Berliner Reichstagsbrand 1933.

Carl Balhaus bei den Dreharbeiten zu "Damals in Paris" - DEFA-Meister
Im gleichen Jahr hat auch sein Film Damals in Paris Premiere.


1958

Carl Balhaus bei den Dreharbeiten zu "Ein Mädchen von 16 1/2"
Carl Balhaus' Film Ein Mädchen von 16 1/2 kommt in die Kinos. Auf der 2. Filmkonferenz der SED kurz vor der Premiere wird der Film heftig kritisiert, weil die Hauptfigur "den negativen Einflüssen der kapitalistischen Welt noch stark unterworfen" sei. Das bereits gedruckte Filmprogramm wird durch ein neues ersetzt, in dem die Vorzüge des Lebens im Sozialismus herausgestellt werden.


1958

Vertrag mit der DEFA zur Überarbeitung des Drehbuchs für den nicht realisierten Film "Haus im Feuer" aus dem Jahr 1959
Balhaus übernimmt die Regie für den Film Haus im Feuer, für den Herbert Ballmann aus vorwiegend politischen Gründen durch die Leitung des DEFA-Spielfilmstudios die Produktionsgenehmigung entzogen wurde. Aber auch nachdem der Stoff gravierend umgearbeitet wurde, wird die Herstellung des Films unterbunden.


1959

Carl Balhaus bei den Dreharbeiten zu "SAS 181 antwortet nicht" - Foto: DEFA-Schütt
Premiere seines Films SAS 181 antwortet nicht

Balhaus liefert das Drehbuch für den Film "Am Rande des Abgrunds", der Stoff wird nicht realisiert.

1962

Programmheft zum Film "Mord ohne Sühne", der letzten Regiearbeit Balhaus
Seine letzte Arbeit als Filmregisseur ist der DEFA-Film Mord ohne Sühne.


1964

Martin Hellberg holt ihn als Darsteller zu seiner Shakespeare-Adaption Viel Lärm um nichts.

1964 - 1968

Intendant des Eisenacher Landestheaters. Balhaus inszeniert Schiller, Brecht, Scribe und Calderon.

28. 07.1968

Carl Balhaus stirbt an den Folgen eines Autounfalls.



Zusammenstellung Peter Warnecke

Filmographie Carl Balhaus unter Filmographie Carl Balhaus