"Deutschland baut auf!"

1946 kehrt Richard Groschopp ins zerstörte Dresden zurück und widmet sich mit ganzer Kraft dem Wiederaufbau. Zunächst mit der Kamera in der Hand und später als Produktions- und künstlerischer Leiter der DEFA Sachsen verbindet sich sein Name nun mit einer mit geringen Mitteln in Gang gesetzten effizienten und aktuellen Filmproduktion. Überwiegend Gebrauchsfilme entstehen in dieser Zeit in Dresden: Produkt- und Parteienwerbung, politische, berufliche und hygienische Aufklärung sowie hunderte von Wochenschausujets. Unverkennbar transportieren sie Ideen einer neuen, besseren Zeit. Die filmischen Dokumente bleiben dabei nah an den Menschen, die sie z.B. von der SED, vom Schrottsammeln oder vom richtigen Verhalten im Straßenverkehr überzeugen wollen. Mit Film vom Film gelingt Groschopp ein eindrucksvoller "Werkbericht von der Arbeit am Film" (Nebentitel), der alle Schritte der Filmherstellung allgemeinverständlich aufbereitet.

Der Totenwald von Zeithain (SED-Wahlfilm, 1946), Das Neueste vom Tage, Teil 2 (1946, Stimme mit "Ja" beim Volksentscheid über die Enteignung der Nazi-Kriegsverbrecher!), DEFA-Augenzeuge 12/46, Was nun? (1946, Umlernen von Kriegsheimkehrern), Jung gewohnt - alt getan (1947, Zahnpflege mit Chlorodont), Der Lebensbaum unseres Volkes (1947, Aufklärung über Geschlechtskrankheiten),
10 000 in einer Stunde (1948, Selbsthilfe im Schuhmacherhandwerk), Stahlwerker Schulze nach Feierabend (1950, Aufforderung zum Schrottsammeln), Film vom Film (1947) u.a.

Past Dates

25 September 2006 | 18:00

Richard Groschopp - der Filmhandwerker