Jakob der Lügner

Jakob der Lügner; F: DEFA-Stiftung/Kroiss
Die Tragikomödie wurde als einziger DEFA-Film für den Oscar vorgeschlagen, die Nominierungsurkunde ist in der Ausstellung "Traumfabrik. 100 Jahre Film in Babelsberg" zu sehen. Sie gehört zum Nachlass des Regisseurs Frank Beyer, der in der Sammlungsabteilung des Museums eingesehen werden kann. Der Film entstand nach einem Roman von Jurek Becker, einem Freund des Regisseurs: Jakob Heym ist Gefangener in einem jüdischen Ghetto in Polen. Zufällig hört er 1944 im Polizeigebäude eine Radiomeldung, die ihn vermuten lässt, dass die Rote Armee die Deutschen zum Rückzug zwingt. Um einen seiner Leidensgenossen von einer totgefährlichen Aktion abzuhalten, behauptet Jakob, ein Radio zu besitzen und alsbald verbreiten sich im Ghetto immer ermutigendere Nachrichten. Beyer interessierten vor allem Tragikomödien und die Auswirkungen von politischen Zwängen auf das Leben von gewöhnlichen Leuten. Er zählt zu den wichtigsten deutschen Filmregisseuren des 20. Jahrhunderts und wurde in Ost und West vielfach mit Preisen geehrt, so drehte er 1963 mit "Nackt unter Wölfen" einen der prägendsten antifaschistischen Filme der DEFA und 1966 mit "Spur der Steine" den bekanntesten und am häufigsten zitierten Verbotsfilm der DDR. Frank Beyer starb 2006 in Berlin. Am 26. Mai wäre er 80 Jahre alt geworden.

Vergangene Vorstellungen

27 Mai 2012 | 18:00

Zur Ausstellung: Traumfabrik - 100 Jahre Film in Babelsberg 5/12