Allmutter Natur

Der Naturheilkundler Oskar Mummert gehört in den 1920er Jahren zu den zentralen Figuren der Lebensreformbewegung in Berlin und Brandenburg. Um für seine Ideen zu werben, setzt er auch auf das modernste Massenmedium - den Film. So verfasst er 1924 das Drehbuch zu Allmutter Natur, einem im Berliner Umland entstandenen Lehrfilm zur Frage: Wie gelingt ein gesundes Leben? Der aus dokumentarischen Aufnahmen und gestellten Szenen bestehende Film beantwortet diese Frage anhand negativer und positiver Beispiele. Durchaus mit Witz werden die Vorzüge des Sports, der Badekultur und Naturheilkunde geschildert. Für die Inszenierung verantwortlich war Gertrud David, eine sozialdemokratische Publizistin, die sich insbesondere für Frauenfragen und das Genossenschaftswesen stark machte. Auch ihr Schaffen als Regisseurin und Drehbuchautorin zeichnete sich durch soziales Engagement aus: Neben »Allmutter Natur« drehte sie Spiel- und Dokumentarfilme für die Zentralwohlfahrtsstelle der deutschen Juden, das Deutsche Rote Kreuz, die SPD und die Taubblinden-Anstalt des Oberlinvereins in Nowawes. Mit Vorfilmen.
An der Welte-Kinoorgel: Helmut Schulte
Einführung: Christiane Barz (HBPG) und Philipp Stiasny (Filmmuseum Potsdam)

Ein Begleitprogramm zur Ausstellung »Einfach. Natürlich. Leben. Lebensreform in Brandenburg 1890 - 1939« im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte. Besucher/-innen erhalten gegen Vorlage eines Ausstellungstickets ermäßigten Eintritt.

Vergangene Vorstellungen

26 September 2015 | 19:00

Einfach. Natürlich. Leben. Lebensreform in Brandenburg 1890 - 1939