Wer fürchtet sich vorm schwarzen Mann

Drei charakteristische Filme von Helke Misselwitz. Alle sind mit Berlin und einem Interesse für ungewöhnliche Menschen, zumeist Frauen, verknüpft. Der Kurzfilm Aktfotografie - z.B. Gundula Schulze , gedreht 1983, handelt von den Versuchen der Fotografin, weibliche Akte als Persönlichkeitsporträts zu gestalten. In die Vor-Wendezeit fällt Wer fürchtet sich vorm schwarzen Mann , ein Schwarzweißfilm über eine private Kohlenhandlung im Prenzlauer Berg, die von einer Frau geführt wird. Die eingeschworene Truppe ihrer hartgesottenen Mitarbeiter trinkt gerne und erzählt schließlich, auch von Republikflucht und Widerstand. In Räume sucht sie 1990 mit Ko-Regisseurin Petra Tschörtner eine Berliner Familie auf, die Helga Paris in den 1970ern fotografiert hat.
Vorfilme: Aktfotografie - z.B. Gundula Schulze (1983), Räume (mit Petra Tschörtner, 1990)
Zu Gast: Helke Misselwitz

Vergangene Vorstellungen

17 August 2017 | 18:00

Werkschau Helke Misselwitz zum 70. Geburtstag

In »Winter adé«, dem bekanntesten Film von Helke Misselwitz, sprechen Frauen aus der gesamten DDR unerwartet offen über sich und die Zustände im Land. Die kommenden Umbrüche ließ diese neue, ehrliche Art des Dokumentarfilmens vorausahnen. Die Retrospektive präsentiert auch seltener gezeigte »Expeditionen« von Helke Misselwitz und lädt zu einer Zusammenschau ihrer Filme ein, die in über 50 Jahren in der DDR und im wiedervereinigten Deutschland entstanden: Spielfilme stehen neben kurzen und langen Dokumentarfilmen, Reportagen, Magazin-Beiträgen und experimentellen Arbeiten. Neugierig wendet sich die Regisseurin darin den Menschen zu, nimmt gerne Frauen in den Fokus und entlockt all ihren Protagonist/-innen aufschlussreiche Lebensdetails. Oft kreisen die Gespräche um Geschichte und Heimat.Viele ihrer Filme realiserte Helke Misselwitz mit dem Kameramann Thomas Plenert, der Schnittmeisterin Gudrun Steinbrück und der Fotografin Helga Paris.Helke Misselwitz studierte von 1978 bis 1982 an der Hochschule für Film und Fernsehen in Babelsberg, von 1997 bis 2014 gab sie dort als Professorin für Regie ihren Erfahrungsschatz weiter, engagierte sich für unkonventionelle studentische Projekte. Wir gratulieren ihr herzlich zum 70. Geburtstag!