Harald Kretzschmar: Köpfe vom Film - Porträtkarikaturen


Seit über fünfzig Jahren arbeitet Harald Kretzschmar (Jahrgang 1931) für den Film - wenn auch indirekt. Seiner spitzen Feder entging nichts - nicht das Lächeln eines DEFA-Schauspielers in der Drehpause, nicht der markante Blick einer italienischen Schönheit. Vor allem mit seinen Karikaturen zu den geliebt-gehassten Kritiken von Renate Holland-Moritz im Satiremagazin "Eulenspiegel" erweiterte er das Geschriebene um eine gewichtige Dimension: den Ausdruck eines Gesichts. Mit wenigen Strichen auf den Punkt zu bringen, was sonst vieler Worte bedarf - das schafft Kretzschmar in seinen Porträtkarikaturen.
Dass Harald Kretzschmar die Persönlichkeiten des Films in ihrer oft besten Zeit festhielt, erlaubt heute eine Reise zurück zu nationalen und internationalen Stars, vor allem des letzten halben Jahrhunderts. Die Foyerausstellung vereinte die Toten wie die Lebenden, die unvergessenen wie die kaum noch erinnerten Lieblinge der Kinofreunde: Simone Signoret oder Jack Lemmon, Angelica Domröse oder Jean-Paul Belmondo, Raimund Schelcher oder Ornella Muti - wer will, wer darf sie vergessen? Dank der ‚Köpfe’ Harald Kretzschmars gelingt es, ihren Ausdruck jenseits einer Filmkopie zu bewahren, sich an Gesichter zu erinnern, die einmal keiner Erinnerung bedurften.