Aufgeben oder neu beginnen - Walter Janka

Walter Janka (1914 - 2004) saß mehrmals in Haft, im Bautzener Gefängnis sogar zweimal, einmal unter der Nazi-Herrschaft, das zweite Mal in der DDR. Janka, der sein Leben als Kommandant bei den spanischen Interbrigaden für den Kampf gegen den Faschismus gewagt hatte, blieb trotz stalinistischer Verfolgung Kommunist. Er kannte Thomas Mann und Lion Feuchtwanger gut, denn bereits während des Krieges war er deren Verleger in Mexiko gewesen. Für den von ihm nach dem Krieg geführten Ostberliner Aufbau-Verlag verhandelte er wiederum mit den Großen der Literaturwelt. Nach der unverschuldeten Haft stellte er seine Beziehungen dennoch in den Dienst der DEFA, u.a. verdankt Konrad Wolf Janka die Stoffrechte für "Goya". Am 28.Oktober 1989 wurde Jankas Buch "Schwierigkeiten mit der Wahrheit" zur Sensation. Dieter Mann, Intendant des Deutschen Theaters, ermöglichte eine Lesung und Ulrich Mühe las aus den Lebenserinnerungen des vormaligen Staatsfeinds. Das Theater war brechend voll, draußen hörte eine riesige Menschenmenge den Janka-Text über Lautsprecher - manche Zuhörer weinten ... Zwanzig Jahre später liest Dieter Mann in Potsdam, Jankas Familie ist anwesend.
Vorneweg wird außerdem das Dokumentarfilm-Porträt Aufgeben oder neu beginnen - Walter Janka (R: Karlheinz Mund, DDR 1989) aufgeführt.

Vergangene Vorstellungen

22 Oktober 2009 | 18:30

Schwierigkeiten mit der Wahrheit - Erinnerung an Walter Janka