Weimar, du Wunderbare

Egon Günther und Peter Brand (DEFA-Stiftung/R. Radke)

Für die Auftragsproduktion des Saarländischen Rundfunks über den »großen Bescheidwisser von Weimar« war der profunde Goethe-Kenner Egon Günther mehr als prädestiniert. In seiner Annährung an die Stadt Weimar verleiht Günther seiner grenzenlosen Verehrung für Goethe Ausdruck und beschwört die Universalität Goethes, sowie die Wirkungsmacht seiner Verse. Das sehr persönliche, von Peter Brand fotografierte Porträt mündet in der Aufforderung, Goethe zu lesen, jenseits des »Klassik-Tourismus«, jenseits aller denkbaren Indienststellungen.
Wir gratulieren Peter Brand herzlich zum 80. Geburtstag!
Einführung: Dorett Molitor (Filmmuseum Potsdam)

Vergangene Vorstellungen

08 Oktober 2017 | 19:30

Junger Werther, neuer Werther... Weimarer Klassik im Film

Das Kulturkonzept der DDR zielte u.a. auf die Ausbildung eines sozialistischen Nationalbewusstseins. Seit ihrer Gründung wurde die Weimarer Klassik instrumentalisiert, um nationale Identität zu stiften. Bürgerlichen Humanismus und antifaschistischen Impetus galt es zu verknüpfen. Später weitete sich der Erbe-Begriff. Ein individualisierter, auf die Gegenwart bezogener Umgang mit den literarischen Überlieferungen der Weimarer Klassik wurde möglich.Die Reihe versammelt schwerpunktmäßig Dokumentar- und Spielfilme aus den 1970er und 1980er Jahren, die neue Sichten vornehmen. Sie mäandern zwischen dem kanonisierten Klassikbild und der Begeisterung für Gegenklassiker, zwischen affirmativer Auftragsproduktion und Erwartungsentzug durch widerständige Sujetwahl.Gewidmet ist die Reihe dem am 31. August 2017 in Potsdam verstorbenen 90-jährigen Regisseur und Schriftsteller Egon Günther, der mit seiner Innovationskraft nicht nur das Genre der Literaturverfilmungen erneuert hat. Die Filmauswahl würdigt zudem die künstlerischen Leistungen der Drehbuchautorin Helga Schütz und des Kameramanns Peter Brand, die 2017 runde Geburtstage feiern.
Mit freundlicher Unterstützung der DEFA-Stiftung