Geschlossene Gesellschaft

DRA / Gerd Platow

Ein Ehepaar verbringt den eigentlich mit Freunden geplanten Urlaub auf dem Lande allein mit dem kleinen Sohn. Bald kommen auf schmerzhafte Weise Dinge zur Sprache, die man lange totgeschwiegen hat. Die hervorragend gespielte Zustandsbeschreibung einer privaten Krise thematisiert Formen menschlicher Stagnation und Depression. Die damit untrennbar verbundene subtile Kritik an der Gesellschaft galt in der DDR als Sakrileg, und so verschwand der Film nach einer einmaligen Fernsehausstrahlung zu später Stunde für elf Jahre im Archiv.
In Anwesenheit von Jutta Hoffmann
Einführung: Claus Löser (Filmhistoriker)


Leben im Widerspruch, der Leitspruch der diesjährigen "Zeitschnitt"-Filmreihe, meint einerseits den »Widerspruch« als »Widersprechen«, andererseits bedeutet er den Kompromiss als Lebensform. Ausgewählt wurden vor allem Filme, die auf die Gegensätze zwischen dem »normalen Leben« und der offiziellen Selbstdarstellung verweisen. Sowohl Filme, die sich in vorsichtiger Kritik üben, als auch solche, die deutlich im Sinne der Parteipolitik entstanden sind, zeugen heute davon.


Eine Veranstaltungsreihe der Beauftragten des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur in Kooperation mit dem Filmmuseum Potsdam

Vergangene Vorstellungen

19 April 2016 | 19:00

LEBEN IM WIDERSPRUCH