Festveranstaltung: Karl Gass zum 90. Geburtstag

1917 in Mannheim geboren, ist Karl Gass - nach britischer Kriegsgefangenschaft - als studierter Betriebs- und Volkswirtschaftler Wirtschaftsredakteur beim NWDR in Köln, wechselt 1948 zum Berliner Rundfunk und zieht nach Berlin Ost. Ein erster Kontakt des linken Journalisten mit dem Film kommt durch die Arbeit mit Andrew Thorndike zustande. 1953 entsteht gemeinsam mit Joop Huisken - Schüler von Joris Ivens - "Turbine I". Bis 1990 dreht Karl Gass rund 80 Filme in eigener Regie, wobei er sich sowohl mit der Gegenwart der DDR, als auch mit der Geschichte der Deutschen vor allem im 20. Jahrhundert auseinandersetzt. Darüber hinaus entstehen Auslands-Reportagen in sozialen oder politischen Brennpunkten wie Sizilien, der Toscana, Tunesien oder Algerien. Seine Filme erregen internationale Aufmerksamkeit. Karl Gass ist über Jahre Vizepräsident der Association International des Documentaristes, begründet die Internationale Leipziger Dokumentar- und Kurzfilmwoche mit und leitet eine eigene künstlerische Arbeitsgruppe, aus der Dokumentaristen wie Winfried Junge, Eduard Schreiber, Peter Rocha oder Gitta Nickel hervorgehen.
anschließend
Nationalität Deutsch
D 1990
R: Karl Gass
Aus dem Tagebuch eines Lehrers in der Altmark. Seit Mai 1919 schrieb er eine "Schulchronik für Rindtorf", ein deutsches Leben über vier Regimes: Kaiserreich, Weimarer Republik, "Drittes Reich", die sowjetische Besatzungszone und die frühen DDR-Jahre. Aus der Weltkriegsmontur in den Bürgerrock, aus der Stahlhelmkluft in die SA-Uniform. Und immer ein Dorf, eine Schule, ein Lehrer, der von 1919 bis 1954 die Kinder erzog.

Past Dates

10 Februar 2007 | 11:00

Neunzig mit links