2007

JUGO Filmgeschichte in Kleidern
12. Oktober 2007 - 30. März 2008
Jenny Jugo war ein Star der Ufa und gehörte viele Jahre zu den bestbezahlten Darstellerinnen der Filmfirma. Ihre privaten Garderobenschränke füllten sich im Lauf der Karriere mit einer stattlichen Sammlung von Filmkostümen, denn bereits 1928 hatte die Ufa der Jugo ein besonderes Zugeständnis gemacht, um sie vertraglich an sich zu binden: Wann immer die Schauspielerin wollte, ging das für sie maßgeschneiderte Filmkostüm nach den Dreharbeiten in ihren Besitz über. Vom schlichten Hauskleid bis zur mondänen Abendrobe - die Komödiantin Jugo hatte sich auf clevere Art eines sehr irdischen Frauenproblems ein für alle mal entledigt. In ihrem Nachlass, den das Potsdamer Filmmuseum 2006 als umfangreichstes Kostümkonvolut aus der Ufa-Zeit erwarb, fanden sich Kleider, Kostüme und Mäntel, dazu Hüte und Schuhe, Schminkutensilien sowie private Sport- und Hauskleidung. Personalausstellung und Katalog verbanden die kostbaren Stücke mit umfangreichen biografischen Recherchen. Die Schau entstand in Zusammenarbeit mit dem Modemuseum Schloss Meyenburg und war im Anschluss an die Potsdamer Station auch dort zu sehen. mehr
Kuratoren: Guido Altendorf, Renate Schmal (FMP)
Gestaltung und Plakat: h neun (Berlin)
Katalog: Kerstin Barkmann (FMP)

Lola, Lenin und Mein Führer: X Filme
1. Juni - 30. September 2007
Sie glaubten fest an neue, kreative Produktionsstrukturen und daran, dass sie bald anspruchsvolle Filme für ein großes Publikum machen würden. Deshalb gründeten die Regisseure Tom Tykwer, Wolfgang Becker und Dani Levy gemeinsam mit dem Filmkaufmann Stefan Arndt 1994 in Berlin eine Filmproduktionsfirma: X Filme Creative Pool. Würden sie dem deutschen Film zu neuem Ansehen verhelfen können? In den folgenden Jahren gelang ihnen das tatsächlich: Mit Filmen wie «Das Leben ist eine Baustelle», «Lola rennt», «Good Bye, Lenin!» oder «Alles auf Zucker» füllten sie Kinosäle - sogar im Ausland - und ernteten Kritikerlob. Die Ausstellung porträtierte die X-Filmer, rekapitulierte die Firmengeschichte, zeigte wunderbare Stücke aus unvergessenen Filmen und blickte hinter die Kulissen des jüngsten Filmcoups, den die X-Filmer soeben ins Kino gebracht hatten. mehr
Kuratoren: Matthias Knop (FM Düsseldorf); Ugla Gräf, Renate Schmal (FMP)
Plakat: h neun (Berlin)

"Dieses Scheusal Stroheim!" Der Regisseur und Schauspieler Erich von Stroheim
3. Februar - 13. Mai 2007
Hollywood schien genau das Richtige für den gebürtigen Österreicher Erich von Stroheim: Hier drehte er den ersten Millionen-Dollar-Film, in Bankettszenen wurde echter Kaviar gereicht, für eine Handvoll Einstellungen ließ er die gesamte Promenade von Monte Carlo in Kalifornien nachbauen und lieferte neunstündige Rohschnitte ab. Aber der Regisseur erwies sich nicht als der Richtige für Hollywood, denn alle großen Produzenten feuerten ihn, oftmals während die Dreharbeiten noch in vollem Gange waren. In Erich von Stroheims Filmen ist die Welt ein Schlachthaus. Figuren und Konflikte sind so sehr ins Monströse übersteigert, bis eine schockierende Wahrhaftigkeit sichtbar wird. Seinen Zeitgenossen verschlug es den Atem und auch heute noch ist es unmöglich, den Blick von einem Stroheim-Film abzuwenden. Erich von Stroheim - Gigant, Exzentriker und Moralist. Ihm widmete das Filmmuseum eine Ausstellung. Sie wurde aus seinem Nachlass, der sich in der Academy of Motion Picture Arts and Sciences in Los Angeles befindet, zusammengestellt. Einige Exponate wurden zusätzlich in den USA und England entliehen. Die Schau entstand in Kooperation mit dem Rheinischen LandesMuseum Bonn - Landschaftsverband Rheinland. Gastkurator war der Stroheim-Spezialist Rick Schmidlin (Vancouver). Das Kino des Filmmuseums zeigte die verfügbaren Regiearbeiten Stroheims und ausgewählte Filme, in denen er als Schauspieler auftrat. mehr
Kuratoren: Rick Schmidlin (Vancouver), Guido Altendorf, Ugla Gräf (Filmmuseum Potsdam)
Gestaltung und Plakat: h neun (Berlin)