DEFA Reflex

Als zu Beginn der 60er Jahre der 70-mm-Film international eingeführt worden war, begannen auch in der DEFA erste Versuche mit diesem neuen Filmformat. Aufgrund einer Vereinbarung mit der Sowjetunion kamen dazu zunächst nur Kameras russischer Bauart zum Einsatz. 1964 entwickelten die Mitarbeiter der Kamerawerkstatt der DEFA unter Leitung des Ingenieurs Georg Maidorn eine eigene Kamera für 70 mm breiten Film, die DEFA 70 Reflex.

DEFA Reflex (1964)
Dreharbeiten zum Pilotfilm \"DEFA 70\"



Die Kastenbauweise mit innen liegenden Kassetten, die ein Fassungsvermögen von 375 m Film haben, ermöglichte eine weitgehende Schallisolierung der Kamera. Messungen ergaben eine Lautstärke der Laufgeräusche von weniger als 28 Phon bei einem Abstand von 1,2 m.
Durch den Einsatz von leichteren Kunststoffmaterialien, z.B. für die Innenverkleidung, konnte das Gewicht der Kamera in Grenzen gehalten werden, sodass keine neuen Stativkonstruktionen nötig wurden.
Der Kameramann Werner Bergmann drehte 1965 mit dieser Kamera unter dem Titel "DEFA 70" einen kurzen Pilotfilm. Ziel dieses Filmes war es, die Möglichkeiten des neuen Formats auszuprobieren und dem Publikum vorzustellen.
Der 70-mm-Film brachte aber insgesamt nicht die erhofften Erfolge. Besonders in international wirtschaftlich schwierigen Zeiten stand der finanzielle und technische Aufwand in keinem Verhältnis zu den Ergebnissen.