Ständige Ausstellung


Studio Babelsberg feierte 2012 seinen 100. Geburtstag. Mehr als 3000 Kinofilme sind dort bei Bioscop, Ufa, DEFA und im Studio Babelsberg gedreht worden. Eine Manufaktur der Träume von Künstlern und Mächtigen war die Filmfabrik zu allen Zeiten.

Sie produzierte in fünf politischen Systemen von der Kaiserzeit bis zur Globalisierung, war geprägt durch Nazizeit und DDR.

Weil Filme trotz rasanter Entwicklungen noch immer nach traditionellem Muster entstehen, bilden die Phasen der Filmherstellung die Struktur der Ausstellung: Am Anfang steht eine Idee, aus der ein Drehbuch wird. Findet sich ein Produzent, beginnen Besetzung, Kostüm, Maske und Szenenbild zu arbeiten. Den Dreharbeiten folgen Schnitt und Tongestaltung. Wenn das Premierenpublikum feiert, der Film ein Kinoerfolg wird oder Preise gewinnt, sind die Filmemacher glücklich. In jedem der sieben inszenierten Themenräume entdecken Ausstellungsbesucher wertvolle Originalexponate, Filme und Filmemacher aus 100 Jahren Babelsberger Filmgeschichte. An interaktiven Modulen können sie spielerisch-intuitiv ausprobieren, beim Casting zu agieren oder einen Film zu schneiden, erfahren, wie es ist, mit Zarah Leander zu singen oder mit dem Filmorchester Babelsberg zu proben.
Über Hintergründe der Filmherstellung im Kontext der Zeitgeschichte und über Menschen, die in Babelsberg an Filmen arbeiteten, informieren auch ein computergestütztes Informationssystem und ein Begleitbuch.



Pressemitteilung

Medienbildung

Begleitbuch und DVD Historische Potsdam-Filme

Ausstellungsrundgang

Genau 100 Jahre nach Erteilung der Baugenehmigung für das erste Filmatelier vor Ort, am 3.11.1911, werden die Künstler, Handwerker und Organisatoren der Bioscop und ihrer Nachfolger Ufa, DEFA und Studio Babelsberg mit einer Ausstellung gewürdigt.

Eine Manufaktur der Träume von Künstlern und Mächtigen war die langlebigste Filmfabrik der Welt zu allen Zeiten. Sie produzierte in fünf politischen Systemen, von der Kaiserzeit bis zur Globalisierung, war geprägt durch Weimarer Republik, Nazizeit und DDR.

Die Ausstellung ist den Menschen gewidmet, deren Lebensenergie in Babelsberg seit dem ersten Film 1912 in mehr als 3000 Kino- und TV-Filme geflossen ist. Sie vollzieht von der Idee bis zur Premiere den Filmherstellungsvorgang in sieben Themenräumen nach.

Weil dieser Vorgang weltweit und von den Anfängen des Filmemachens bis heute im Wesentlichen gleich geblieben ist, verstehen dies auch Gäste, die keinen
der dokumentierten Filme kennen. Sie werden neugierig und bekommen hoffentlich Lust, diese Filme im Kino oder per DVD zu sehen. Die Ausstellung ist zweisprachig.

Daten zur Geschichte der Studios in Babelsberg

1911 - 1920: Bioscop

1911
Die Feuerpolizei verlangt von der Berliner Bioscop-Filmgesellschaft die Räumung ihres Dachateliers.

Guido Seeber, Kameramann und technischer Leiter, entdeckt in Babelsberg ein leer stehendes Fabrikgebäude, das von einer weitläufigen Brachfläche umgeben ist. Die Firma zieht in den Vorort um. Für die sehr erfolgreichen Produktionen mit der dänischen Schauspielerin Asta Nielsen wird im Spätherbst ein lichtdurchflutetes Atelierhaus gebaut.

1912
Als erste Produktion im Glashaus entsteht im Februar Urban Gads Film Der Totentanz mit der Nielsen in der Hauptrolle - der Beginn einer Nielsen-Serie, die Erfolg in ganz Europa hat.

1913
Die Bioscoperweitert ihre Kapazitäten um ein zweites Glashaus und eine Zirkusarena für 1000 Zuschauer. Asta Nielsen verlässt das Studio. Regisseur Stellan Rye und Schauspieler Paul Wegener drehen den Film Der Student von Prag. Der "Kunstfilm" und seine sensationellen Filmtricks begeistern Fachleute und Publikum.

1914
Im Sommer steht die Bioscop vor der Pleite. Mit unterhaltendem und patriotischem Kitsch beginnt die langlebige Propaganda-Traditionslinie zugunsten der herrschenden Systeme. Die meisten männlichen Fachleute ziehen in den Ersten Weltkrieg, Frauen halten bis 1918 den Betrieb aufrecht. Künstlerische Achtungserfolge, so 1915 Der Golem (R: Paul Wegener), sind Ausnahmen.

1916
Unter der Regie von Otto Rippert entsteht die Erfolgsserie Homunculus über einen künstlichen "Menschen". In nur fünf Monaten werden sechs Filme produziert. Erstmals in Deutschland wird dieses aus den USA bekannte Format versucht. Mit der Serie und dem Dreiteiler Ahasver (1917, R: Robert Reinert) beginnt in Babelsberg die Produktion von Monumental- und Ausstattungsfilmen in Deutschland.

1917
Die Bioscop-Geschäftsführung versucht vergeblich, ihr Studio an die in Gründung befindliche Ufa (Universum Film i. G.) zu verkaufen, Vermietungen werden zur Regel. Die Eigenproduktionen sinken bis 1919 auf drei Filme und eine Serie.

1920 - 1921: Decla

1920
Die Deutsche Bioscop fusioniert mit der Decla (Deutsche Eclaire-Gesellschaft) zu Deutschlands zweitgrößter Filmgesellschaft nach der Ufa. Nach dem Krieg erfüllen Sensationsfilme und exotische Abenteuer die Sehnsüchte des Publikums. Die Produktion von "Kunstfilmen" wird beibehalten. Der bekannte Maler César Klein entwirft die expressionistisch-verzerrten Kulissen für die Schauergeschichte Genuine (R: Robert Wiene).

1922 - 1945: Ufa

1921
Die Decla-Bioscop fusioniert mit der Ufa, die zur marktbeherrschenden Filmfirma heranwächst. Fritz Langs Film Der müde Tod wird einer der erfolgreichsten Babelsberger Produktionen des Jahres.

1922
Die Ufa übernimmt die Führung in Neubabelsberg und entwickelt das Studio zum lebendigsten und innovativsten in Deutschland. Der Decla-Produzent Erich Pommer arbeitet nun für die Ufa und wird ihr kreativer Meister. Glanzstücke des noch stummen Films entstehen, so Die Nibelungen (1922/24, R: Fritz Lang) und Der letzte Mann (1924, R: Friedrich Wilhelm Murnau) mit Emil Jannings. Hollywood schickt Hospitanten, die neuartige Trickerfindungen und erstaunliche Dekorationsbauten begutachten. 1924 arbeitet Alfred Hitchcock als Regieassistent an einem Film mit.

1925
Die Ufa muss in Folge von Inflation, Missmanagement und Größenwahn einen Knebelvertrag mit den amerikanischen Firmen Metro-Goldwyn-Mayer und Paramount eingehen. Bekannte Filmschauspieler wie Henny Porten sind zu Idolen der Massen geworden.

1926
Hollywood wirbt erfolgreich kreative Filmleute ab, unter ihnen Erich Pommer und Emil Jannings, der als erster deutscher Schauspieler mit dem erstmals verliehenen Oscar geehrt wird. Für den aufwendigen Film Metropolis von Fritz Lang wird das heute "Marlene Dietrich Halle" genannte Großatelier errichtet. Es ist das größte Europas.

1927
Ausgedehnte Filmproduktionszeiten und maßlose Ansprüche von Künstlern wie Fritz Lang, dessen Sciencefiction-Film Metropolis heute zum Weltkulturerbe zählt, tragen zur miserablen Finanzlage bei. Alfred Hugenbergs rechtskonservativer Scherl-Pressekonzern kauft die Ufa aus dem Vertrag mit den Amerikanern frei; so entsteht ein mächtiges Propaganda-Unternehmen. Neben massenwirksamer Unterhaltungsware produziert die Ufa immer mehr Reaktionäres. Die Einführung strengerer Arbeitszeit- und Kostenregelungen und ideologischer Druck verändern das Betriebsklima in Babelsberg.

1928
Die Ufa und Babelsberg expandieren. Der Mitarbeiterstab wächst, das Studiogelände wird durch Grundstückskäufe wesentlich vergrößert. Mitarbeiter, die Ufa-Vorstand Hugenberg oder seine Partei, die DNVP, kritisieren, werden nicht mehr beschäftigt. Eine Gruppe russischer Emigranten aus Paris dreht nun in Babelsberg, u. a. den Erfolgsfilm Geheimnisse des Orients (R: Alexander Wolkoff). Die Ufa beschließt die Errichtung von Tonfilmateliers.

1929
Der Tonfilm kommt aus Babelsberg, einmal zu früh und dann beinahe zu spät. Die ersten Vorführungen der Tonfilmabteilung Mitte der zwanziger Jahre überzeugen die Ufa-Chefs nicht, sie muss sogar aus Babelsberg wegziehen, weil die lauten Dreharbeiten zu Metropolis ihre Experimente stören. Hollywood nutzt deutsche Patente und produziert schon 1927 den ersten Tonfilm. Die Große Halle wird geteilt. Neben dem Tonkreuz, einem kreuzförmigen, isolierten, fensterlosen Atelierbau aus rotem Klinker, entsteht die berühmte Mittelhalle. Schon am 16. Dezember hat der erste deutsche abendfüllende Ton-Spielfilm Melodie des Herzens (R: Hanns Schwarz) Premiere.

1930
Ufa-Schauspieler kennt längst jedes Kind, der Firmenname ist ein Markenzeichen für Qualität. Der Tonfilm Der blaue Engel (R: Josef von Sternberg) wird zum Triumph für die Hauptdarstellerin Marlene Dietrich. Am Tag der Premiere reist sie nach Hollywood und wird in den folgenden Jahren ein Weltstar. Auf dem Freigelände entsteht die verkleinerte Fassade von Schloss Sanssouci für Das Flötenkonzert von Sanssouci (R: Gustav von Ucicky). Der größte Teil des Ufa-Aufsichtsrats engagiert sich bereits in der NSDAP.

1931
Nur noch zwei stumme Filme entstehen. Die meisten Tonfilme haben mehrere Sprachfassungen, deutsche, englische und französische Darsteller spielen nacheinander in denselben Dekorationen. Das kleine Glashaus, in dem 1912 die Babelsberger Filmgeschichte begann, weicht einem modernen Atelier für Rückprojektionen.

1933
Mit den Filmen Morgenrot (1932, R: Gustav von Ucicky) und Hitlerjunge Quex (R: Hans Steinhoff), zu dessen Premiere Hitler erscheint, dokumentiert die Ufa sofort Nähe zu den neuen Machthabern. Juden und politisch Missliebige werden in vorauseilendem Gehorsam entlassen. Zu den ersten Emigranten zählen Schauspieler Peter Lorre, Regisseur Fritz Lang und Produzent Erich Pommer. Eine neue Garde von Funktionären, Regisseuren und Stars tritt an die Stelle der politisch und rassisch Verfolgten. Zu den prominentesten Vertretern des NS-Kinos gehören die Regisseure Veit Harlan und Karl Ritter.

1935
Adolf Hitler und Propagandaminister Joseph Goebbels besuchen die Ateliers, bejubelt von der Belegschaft. Der Rundgang führt auch zum Drehort der subversiven Komödie Amphitryon (R: Reinhold Schünzel). Das Propaganda-Ministerium kontrolliert die Filmherstellung, alle Filmbetriebe werden bis 1937 verstaatlicht. Unterhaltungsfilme, zum Teil mit nationalsozialistischem Kolorit, dominieren die Produktion.

1937
Die Schwedin Zarah Leander wird von der Ufa zum Star aufgebaut und macht mit wachsenden Gagenforderungen bis 1942 sogar dem unangefochtenen Publikumsliebling Hans Albers Konkurrenz. Der Farbfilm wird zur "Nationalen Aufgabe".

1938
Die Deutsche Filmakademie nimmt ihren Betrieb in Babelsberg auf. Die Studios, die zwischen dem Villenviertel Neu-Babelsberg und dem ehemals dörflichen Nowawes liegen, werden durch eine Gebietsreform nach Potsdam eingemeindet. Im Studio berät man Maßnahmen für den Fall einer Mobilmachung und für den Luftschutz.

1939
Ein Luftschutzkeller für 418 Personen wird gebaut. Die letzte deutsch-französische Vorkriegskoproduktion mit dem französischen Komiker Fernandel wird gedreht. Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs 1939 gilt gute Laune als
kriegswichtig. Die NS-Führung und erfolgreiche Ufa-Schauspieler und Regisseure hofieren einander - bis zum bitteren Ende der Naziherrschaft 1945.

1940
Der antisemitische Film Jud Süß (R: Veit Harlan) mit Ferdinand Marian in der Hauptrolle hat Premiere.

1942
Die Ufa wird Teil des Staatskonzerns "Ufa Film GmbH" (UFI). Hitler sorgt dafür, dass "Ufa" weiter für Filme aus deren Studios stehen darf. Der Krieg macht sich durch immer mehr Einschränkungen bei Material und Personal bemerkbar.

1943
Die Ufa feiert ihr 25-jähriges Bestehen mit Münchhausen (R: Josef von Baky) - der Film ist ein Feuerwerk an Ausstattung, Stars und Witz. Der geächtete Autor Erich Kästner hat unter Pseudonym das Drehbuch geschrieben, Hans Albers spielt die Hauptrolle. Im Sommer bekommen alle Ufa-Mitarbeiter das Merkblatt "Was habe ich zu beachten, wenn mein Arbeitsplatz zerstört ist?".

1944
Die Feuerzangenbowle (R: Helmut Weiß) hat Premiere. Immer mehr Mitarbeiter müssen in Rüstungsbetrieben arbeiten oder werden eingezogen. Zwangsarbeiter, die in einem nahe gelegenen Lager gefangen sind, arbeiten für die Filmproduktion. Die Studios machen wegen Materialmangels, schleppender Zensurentscheidungen und schließender Kinos Verluste.

1945
Mit gigantischem Aufwand wird der Agitationsfilm Kolberg (1945, R: Veit Harlan) mit Heinrich George in der Hauptrolle, der teuerste Film der Nazizeit, fertiggestellt. Bis ins Frühjahr hinein wird in Babelsberg produziert, auch um Mitarbeiter vor der Einberufung zu Wehrmacht und Volkssturm zu bewahren. Ende April erreicht die Sowjetarmee Potsdam und Babelsberg. Im Juli richten die alliierten Siegermächte des Zweiten Weltkriegs das Nachrichtenzentrum für die Potsdamer Konferenz im Studio ein. Im August fallen große Teile des Studiogeländes unter alliiertes Recht. Noch bis 1947 ist die Filmstadt von der sowjetischen Militäradministration (SMAD) besetzt.

1946 - 1992: DEFA

1946
Bereits am 4. Mai 1946 fällt in den Babelsberger Althoff-Ateliers die erste Klappe für den ersten deutschen Nachkriegsfilm von Wolfgang Staudte Die Mörder sind unter uns mit Hildegard Knef und Ernst Wilhelm Borchert. Am 17. Mai wird dort die DEFA (Deutsche Film AG) gegründet. Antifaschistische Filme prägen das Profil der neuen Filmfirma von Anfang an. Im früheren Ufa-Studio arbeiten sowjetische Filmbetriebe, u. a. an der Synchronisation sowjetischer Filme für den deutschen Markt.

1947
Die sowjetische Besatzungsmacht gestattet DEFA-Mitarbeitern Aufräumarbeiten auf dem Studiogelände.

1948
Im Januar beginnt die DEFA den Zirkusfilm 1 - 2 - 3 - Corona (R: Hans Müller) in Babelsberg und Berlin zu drehen. In den folgenden Jahrzehnten entstehen kontinuierlich Kinderfilme, 160 insgesamt - das ist einzigartig in Deutschland. Die Zahl der Mitarbeiter im Studio wächst im ersten Halbjahr von 14 auf über 100. In den nächsten Jahren vollbringen frühere Ufa-Mitarbeiter gemeinsam mit Antifaschisten und neu gewonnenen DEFA-Leuten eine unglaubliche Aufbauleistung.

1949
Die politische Führung der DDR kontrolliert die Filmproduktion, von der Gründung des Staates im Oktober bis zu seinem Ende 40 Jahre später. Das erste DEFA-Kino in Berlin wird eröffnet. Die DEFA-Betriebszeitung "DEFA-Blende" erscheint zum ersten Mal. Der Opernfilm Figaros Hochzeit (R: Georg Wildhagen) wird zum Publikumserfolg des Jahres.

1950
Die SED, Staatspartei der DDR, verschärft die Filmzensur. In der Weihnachtszeit hat der erste DEFA-Farbfilm Das kalte Herz (R: Paul Verhoeven) Premiere, er steht am Beginn der Hoch-Zeit der DEFA-Märchenfilme in den fünfziger und sechziger Jahren.

1951
Als erster bereits aufgeführter DEFA-Film wird Das Beil von Wandsbek (R: Falk Harnack) kurz nach der Premiere verboten. Harnack tritt als künstlerischer Direktor der DEFA zurück. Im August hat Der Untertan (R: Wolfgang Staudte) Premiere, dessen Aufführung im Westen mit dem Vorwurf, antideutsche Propaganda zu betreiben, abgelehnt wird.

1953
Bald arbeiten weit über tausend Künstler, Techniker, Erfinder, Handwerker und Verwaltungsangestellte in der Filmstadt, die sich auf 460 Tausend Quadratmetern ausdehnt. Ab 1. Januar sind alle sowjetischen Beteiligungen an DEFA-Betrieben beendet, sie werden komplett verstaatlicht. Das Studio heißt nun "VEB DEFA-Spielfilm". Die SED-Führung veranlasst die Entlassung von Beschäftigten, die in West-Berlin wohnen. 1953 bis 1955 dreht Regisseur Kurt Maetzig im Staatsauftrag einen aufwändigen zweiteiligen Farbfilm über den Arbeiterführer Ernst Thälmann mit Günther Simon in der Hauptrolle, der das Geschichtsbild von Millionen DDR-Zuschauern nachhaltig prägen soll.

1958
Trotz einzelner Erfolge fällt es der DEFA schwer, ihr Publikum zu erreichen. Um die Qualität der Filme zu verbessern, werden künstlerische Arbeitsgruppen gegründet, die mit größerer Eigenverantwortung an neuen Filmen arbeiten. Der französische Star Jean Gabin steht in Babelsberg vor der Kamera, der Film Die Elenden (R: Jean-Paul Le Chanois, Les Misérables) steht am Beginn einer Reihe deutsch-französischer Koproduktionen.

1959
Bei den Filmfestspielen in Cannes wird Konrad Wolfs Film Sterne ausgezeichnet. Der erste Fernsehspielfilm mit dem symbolträchtigen Titel Brücke zwischen gestern und morgen wird fertig gestellt. In den folgenden dreißig Jahren produziert das Studio im Auftrag des Fernsehens der DDR 540 Filme.

1960
Die erste deutsch-sowjetische Koproduktion heißt Fünf Tage - fünf Nächte (R: Heinz Thiel). Der erste DEFA-Sciencefiction-Film Der schweigende Stern (R: Kurt Maetzig) ist auch der erste DEFA-Film mit Mehrkanal-Magnetton. DEFA-Techniker beginnen mit der Entwicklung einer 70-mm-Großbildkamera.

1961
Die DEFA-Betriebskampfgruppe beteiligt sich im August an der Sicherung des Baus der Berliner Mauer. Mit 27 Premieren verzeichnet das Studio die höchste Jahresproduktion seiner Geschichte.

1965
Das 11. Plenum des ZK der SED verurteilt kritische, lebensnahe Kunst, deshalb wird mehr als die Hälfte der DEFA-Jahresproduktion verboten. An diesen Filmen beteiligte Künstler und Kulturfunktionäre werden mit Berufsverboten bestraft. Filmemacher weichen in den folgenden Jahren in die Historie oder in Literaturverfilmungen aus.

1966
DEFA-Indianerfilme werden für mehr als ein Jahrzehnt zu Kassenmagneten.

1968
Der erste 70-mm-DEFA-Film Hauptmann Florian von der Mühle (R: Werner W. Wallroth) mit Manfred Krug in der Hauptrolle läuft erfolgreich an. Nun produziert auch die DDR, wie die Sowjetunion, die USA, Großbritannien und Frankreich auf 70-mm-Material. Der antifaschistische Film Ich war neunzehn (R: Konrad Wolf) ist ein künstlerischer Höhepunkt dieser Traditionslinie und wird auch vom Publikum angenommen.

1969
Weil sich die DDR um internationale Anerkennung als eigenständiger deutscher Staat bemüht, gibt es neunzehn DEFA-Filmwochen: in Asien, in Afrika, im Nahen Osten und in sozialistischen Ländern. Die erste DDR-Filmwoche in der BRD findet in Oberhausen statt. Zum 20. Jahrestag der DDR präsentiert die DEFA den Publikumserfolg Zeit zu leben (R: Horst Seemann).

1972
Der Gegenwartsfilm Der Dritte (R: Egon Günther) erhält beim Filmfestival in Karlovy Vary einen Hauptpreis, Hauptdarstellerin Jutta Hoffmann wird beim Internationalen Filmfestival in Venedig als beste Schauspielerin geehrt. In den kommenden Jahren werden Filme über selbstbewusste Frauen zu Publikumslieblingen, so 1973 Die Legende von Paul und Paula (R: Heiner Carow).

1974
Jakob der Lügner (R: Frank Beyer), eine Koproduktion zwischen DEFA und Fernsehen, wird im Dezember ausgestrahlt, kommt im Folgejahr ins Kino und wird als einziger DEFA-Film für den "Oscar" nominiert.

1976
An der Ausbürgerung des Liedermachers Wolf Biermann entzündet sich der schwelende Konflikt zwischen Künstlern und der Staatsmacht. Auch prominente Filmleute, so Schauspieler Manfred Krug und Regisseur Frank Beyer, protestieren gegen staatliche Willkür. Diese Konfrontation wirkt nach: Immer mehr Künstler verlassen die DDR.

1978
Die Bilanz nach 25 Jahren DEFA-Außenhandel weist Verträge mit 1100 Filmverleihgesellschaften und Fernsehstationen aus, in 80 Länder wurden DEFA-Filme exportiert.

1980
Der angesehene Regisseur Konrad Wolf hat endlich wieder einen Gegenwartsfilm gemacht und das Publikum strömt in die Kinos. Hauptdarstellerin Renate Krößner erhält auf der Berlinale für ihre Rolle in Wolfs Solo Sunny den "Silbernen Bären". Wie zu Anfang der siebziger Jahre stehen in den nächsten Jahren wieder Frauenfiguren im Mittelpunkt erfolgreicher Filme.

1983
Im Studio arbeiten 2400 Mitarbeiter an 33 Kinospielfilmen und 26 Fernsehspielfilmen mit 52 Teilen. Dennoch machen sich die wirtschaftlichen Schwierigkeiten der DDR immer stärker bemerkbar, weil kaum investiert wird.

1985
Der erste "Goldenen Bär" der Berlinale für einen DEFA-Film geht an Die Frau und der Fremde (R: Rainer Simon). Fernsehfilme machen in den achtziger Jahren etwa vierzig Prozent der Produktion aus, u. a. bindet der Fernseh-Zweiteiler Ernst Thälmann erhebliche Studiokapazitäten. Mit Peter Kahanes Debütfilm Ete und Ali kann die junge Regie-Generation endlich einen Kinoerfolg verbuchen.

1987
Ein modernes Fernsehmisch- und Synchronatelier wird nach 26 Monaten Bauzeit eingeweiht. 16 Kinospielfilme und 24 Fernsehfilme mit 23 Teilen werden produziert. Der Plan ist übererfüllt, auch weil das Studio die 750-Jahr-Feier Ost-Berlins ausstattet.

1988
Der Film Einer trage des andern Last (R: Lothar Warneke) wird vom Publikum sehr gut angenommen und angeregt diskutiert. Sein Thema - Toleranz zwischen Christen und Sozialisten und deren gemeinsame humanistische Ideale - ebenso überfällig ist wie Reformen in der DDR.

1989
Ab Oktober äußert sich unterdrückter Unmut auch im Studio öffentlich: Zu den Forderungen gehört die Zulassung der 1965 verbotenen Filme. DEFA-Filme laufen während der "Wende" in leeren Kinos. Der amtierende Generaldirektor verkündet zum Jahreswechsel, dass das Studio mittels staatlicher Filmförderung, internationaler Koproduktionen und Dienstleistungen konkurrenzfähig werden muss.

1990
Die Treuhandanstalt privatisiert die DDR-Staatsbetriebe, DEFA-Betriebe werden zu GmbHs. Von den 2400 Mitarbeitern werden hunderte entlassen - der Beginn eines fast vollständigen Aderlasses, der erst mehr als ein Jahrzehnt später endet. Filmleute und Politiker engagieren sich für den Erhalt des Babelsberger Traditionsstandortes, sogar der französische Kulturminister Jack Lang unterstützt ein europäisches Film- und Fernsehzentrum in Babelsberg. Vierzehn DEFA-Produktionen haben Premiere, meist mit bescheidener Resonanz: Seit 3. Oktober sind aus DDR-Bürgern Bundesbürger geworden, der Wechsel fordert seinen Tribut.

1991
Der ORB (Ostdeutscher Rundfunk Brandenburg), Regionalsender der ARD, siedelt sich auf dem Studiogelände an und geht auf Sendung. Das Studio in Babelsberg leidet unter Mangel an Fernsehaufträgen, aber noch werden DEFA-Filme produziert. Der Tangospieler (R: Roland Gräf) gewinnt mehrere Bundesfilmpreise. Eine Arbeitsgruppe der Treuhand entwickelt eine touristische "DEFA-Tour", die im August startet. Mit über einer Million Gegenständen ist der Babelsberger Requisitenfundus der größte seiner Art in Europa. Im Dezember werden die Europäischen Filmpreise im Studio verliehen.

1992 - 1999: Babelsberg

1992
Im August erhält der französische Großkonzern Compagnie Générale des Eaux (CGE, später: Vivendi) von der Treuhand den Zuschlag für den Kauf des Studios, die neue Firma heißt Studio Babelsberg GmbH. Regisseur und Oscar-Preisträger Volker Schlöndorff ist bis 1997 einer der Geschäftsführer der neuen Firma. Zur Bilanz der nach 45 Jahren abgewickelten DEFA gehören 700 Spielfilme und 540 Fernsehfilme und eine kontinuierliche Kinderfilmproduktion. Zunächst werden 780 DEFA-Mitarbeiter übernommen. In den nächsten Jahren will die CGE 470 Millionen DM investieren, davon 60 Millionen in die Filmproduktion. Von den 46 Hektar Betriebsgelände sind zwei Drittel für Medienbetriebe reserviert. Die Dreharbeiten zur ersten Kinoproduktion von Studio Babelsberg, Der Kinoerzähler (R: Bernhard Sinkel) mit Armin Mueller-Stahl in der Hauptrolle, beginnen.

1993
Der letzte Spielfilm mit dem DEFA-Signet Novalis - Die blaue Blume (R: Herwig Kipping) hat Premiere, ebenso der letzte DEFA-Kinderfilm Zirri - Das Wolkenschaf (R: Rolf Losansky). Die DEFA-Filmtour, privatisiert und erweitert, heißt nun "Studiotour Babelsberg". Aus dem Haus, das 1911 von Guido Seeber für die Bioscop entdeckt worden war, sendet das ORB-Jugendradio "Fritz". Das gespenstisch wirkende Studio steht überwiegend leer, umfassende Modernisierungsarbeiten beginnen. Mit Billy Wilder besucht ein Regieweltstar den Ort seiner Anfänge. Die erste internationale Filmproduktion von Studio Babelsberg heißt Mesmer (R: Roger Spottiswood).

1995
Die Grundy UFA mietet sich im neu errichteten Fernsehzentrum von Studio Babelsberg ein und produziert dort Gute Zeiten, schlechte Zeiten für RTL, die erfolgreichste Daily Soap der deutschen Fernsehgeschichte.

1996
Gegenüber von Studio Babelsberg siedelt sich die UFA Film- & Fernsehproduktion, Deutschlands größter Fernsehproduzent, an.

1998
Für den Erfolgsfilm Sonnenallee (R: Leander Haußmann) entsteht auf dem Außengelände ein ganzer Straßenzug, der für später produzierte Filme immer wieder umgebaut wird. Geschäftsführer Carl-Friedrich Wachs, der Schlöndorff ablöst, setzt mit Babelsberg Independence auch auf Koproduktionen mit jungen und kleinen Produzenten - leider bleibt der wirtschaftliche Erfolg aus, und er muss das Studio zwei Jahre später wieder verlassen.

1999
Auch Dank großzügiger öffentlicher Förderung entwickelt sich die Medienstadt Babelsberg: 60 Gebäude wurden abgerissen, die gesamte Infrastruktur modernisiert. Die neu errichteten Fernsehstudios sind ausgebucht. Mehr als 1500 feste und freie Mitarbeiter arbeiten in über 60 Film- und Medienfirmen, so bei der UFA Film- & Fernsehproduktion und beim Medienboard Berlin/Brandenburg. Der Filmpark Babelsberg erlebt mit 570 Tausend Gästen sein bis dahin erfolgreichstes Jahr. Das Studio Babelsberg etabliert sich als Dienstleister und wirbt im letzten Jahr des 20. Jahrhunderts mit dem Slogan "The studio where Fritz Lang shot 'Metropolis' and where Marlene Dietrich crossed her lovely legs".

2000 - 2008: Dienstleister

2000
Das Deutsche Rundfunkarchiv zieht mit seiner aus DDR-Fernseh- und Hörfunkproduktionen bestehenden Sammlung aus Berlin-Adlershof in einen Neubau auf dem Gelände des ORB-Fernsehens. Der bis dahin teuerste europäische Film Duell - Enemy at the Gates (R: Jean-Jaques Annaud, Enemy at the Gates) entsteht. Die Hochschule für Film und Fernsehen "Konrad Wolf" bezieht einen Neubau auf dem Gelände der Medienstadt.

2001
Die Dreharbeiten zu Roman Polanskis Der Pianist finden statt. Der Film gewinnt bei den Internationalen Filmfestspielen in Cannes 2002 die "Goldene Palme" und mehrere "Oscars".

2003
Die Dreharbeiten zur Hollywood-Produktion In 80 Tagen um die Welt (R: Frank Coraci, "Around the World in 80 Days") beginnen. ORB und SFB gründen den gemeinsamen Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) mit Sitz in Berlin und Potsdam, in Babelsberg arbeiten 650 Mitarbeiter.

2004
Matt Damon und Franka Potente spielen in Die Bourne Verschwörung, der weltweit erfolgreich läuft. Im Juli 2004 verkauft Vivendi Studio Babelsberg an die Beteiligungsgesellschaft FBB - Filmbetriebe Berlin Brandenburg GmbH, hinter der Dr. Carl Woebcken und Christoph Fisser als Gesellschafter stehen.

2005
Im August wird die Studio Babelsberg GmbH zur Aktiengesellschaft. Durch Anmietung von Hallen außerhalb des historischen Filmgeländes wird der Studiokomplex zum größten Europas. Drei Telenovelas entstehen vor Ort, darunter Marktführer GZSZ. Der erste Sender für Kinder "Radio Teddy" sendet aus dem Filmpark. Die Hollywood-Produktionen V wie Vendetta (R: James McTeigue) und Black Book (R: Paul Verhoeven) entstehen.

2006
Studio Babelsberg mietet in Nähe des Studiogeländes zwei große Industriehallen und verdoppelt damit die Studiofläche. Die Bemühungen um die Internationalisierung seiner Dienstleistungen führen im Herbst zur Gründung der Tochtergesellschaft Central Scope Productions sro in Prag. Der in Babelsberg produzierte Hollywood-Thriller Der ewige Gärtner (R: Fernando Meirelles) erhält einen "Golden Globe", Hauptdarstellerin Rachel Weisz einen "Oscar". V wie Vendetta läuft auf der Berlinale. Die Bilanz am Jahresende ist jedoch ernüchternd: Die deutsch-österreichische Produktion Die Fälscher bleibt der einzige Kinofilm.

2007
Das Jahr ist mit zwölf Kinofilmen für Studio Babelsberg das erfolgreichste Geschäftsjahr seit der Privatisierung im Jahr 1992 . Das Bourne Ultimatum (R: Paul Greengrass) mit Matt Damon wird gedreht. Tom Cruise führt Regie bei Operation Walküre - Das Stauffenberg-Attentat, Tom Tykwer inszeniert The International, es gibt auch deutsche und europäische Produktionen. Mit Hexe Lilli: Der Drache und das magische Buch (R: Stefan Ruzowitzky) wird nach dreizehn Jahren erstmals wieder ein Kinderfilm gedreht. Das Filmorchester Babelsberg kehrt auf das Studiogelände zurück.

2008
Der Österreicher Stefan Ruzowitzky erhält für den 2007 entstandenen Film Die Fälscher den "Oscar". Wie im Vorjahr ist das Studio mit großen und mittleren Produktionen gut ausgelastet. Den größten öffentlichen Wirbel erzeugen die Dreharbeiten des amerikanischen Kultregisseur Quentin Tarrantino zu Inglourious Basterds. Zum Jahresende schließt das Studio einen Vertrag mit Hollywoodproduzent Joel Silver, der Babelsberger Beteiligungen für kommende Jahre sichern soll.

2009 ff: Gegenwart

2009
Studio Babelsberg vergibt auf der Berlinale erstmals den SHOOTING STAR Award, er geht an David Kross für seine Rolle in Der Vorleser (R: Stephen Daldry). Kate Winslet gewinnt den "Oscar" als beste Schauspielerin für die weibliche Hauptrolle. Roman Polanski kehrt nach acht Jahren ins Studio zurück und dreht Der Ghost Writer. Aus Mangel an Aufträgen ordnet die Geschäftsführung Kurzarbeit an, schreibt 2009 rote Zahlen und zahlt keine Dividende.

2010
Studio Babelsberg gründet Anfang des Jahres zusammen mit dem französischen Produktions- und Verleihunternehmen Celluloid Dreams aus Paris und Clou Partners aus München das Produktionsunternehmen "TheManipulators". Roland Emmerich dreht Anonymous. Das ZDF verlegt seine Soap-Produktion nach Köln. Nach Jahresmitte sind die Studiokapazitäten ausgelastet, auch die angemieteten Hallen am Bahnhof Medienstadt. Erstmals wird in 3-D gedreht: Die drei Musketiere. Liam Neeson, Diane Kruger, Cate Blanchett, Isabella Rossellini, Vanessa Redgrave, Milla Jovovich und Orlando Bloom drehen in Babelsberg in sechs Großproduktionen. Das Unternehmen weist für das Jahr einen bescheidenen Gewinn aus.

2011
"Potsdam - Stadt des Films 2011" bereitet mit zahlreichen Veranstaltungen den 100. Geburtstag des Studios 2012 vor. Der zweite Babelsberger 3-D-Film heißt Hänsel und Gretel: Hexenjäger (R: Tommy Wirkola). Die X Filme-Produktion Der Wolkenatlas inszenieren die Matrix-Regisseure Lana und Andy Wachowski gemeinsam mit Tom Tykwer - die erste deutsche 100-Mio-Euro-Produktion mit Tom Hanks in der Hauptrolle. Die Stadt Potsdam stellt fünf Hektar Fläche außerhalb des historischen Filmgeländes für die Erweiterung des Studios zur Verfügung.

2012
Am 12. Februar feiert Studio Babelsberg in der Marlene-Dietrich-Halle seinen 100. Geburtstag. Zum Festakt wird die restaurierte Fassung des ersten Babelsberg-Films Der Totentanz aufgeführt. Das Jubiläum wird von zahlreichen Veranstaltungen und Sonderausstellungen begleitet u. a. im Filmmuseum Potsdam, in der Deutschen Kinemathek Berlin, im Museum of Modern Art (MOMA) in New York und im Rahmen der Internationalen Filmfestspiele Berlin.

2013
Mit internationalen Produktionen Die Bücherdiebin, Monuments Men - Ungewöhnliche Helden, Grand Budapest Hotel, The Voices kommen u. a. George Clooney, Wes Anderson, Cate Blanchett, Bill Murray, John Goodman, Jean Dujardin, Tilda Swinton, Adrien Brody, Ralph Fiennes, Matt Damon, Ryan Reynolds, Gemma Arterton, Willem Dafoe, Jeff Goldblum und Harvey Keitel nach Babelsberg.

2014
Erstmals ist Studio Babelsberg mit drei internationalen Premieren im Wettbewerb der Berlinale vertreten. Das Unternehmen koproduziert eine Reihe von internationalen Prouktionen u. a. Die Tribute von Panem - Mockingjay, Point Break und Steven Spielbergs Bridge of Spies - Der Unterhändler.

2015
Die Studio Babelsberg Gruppe hat das Geschäftsjahr 2014 mit einem Verlust in Höhe von 2,4 Millionen Euro abgeschlossen. Im Vorjahr wurde ein Gewinn von 800 Tausend Euro erzielt. Der Gesamtumsatz der Studio Babelsberg Gruppe verringerte sich gegenüber 2013 von 81,9 Millionen Euro auf 62,5 Millionen Euro. Die Gesamtleistung des Konzerns reduzierte sich von 75,1 Millionen Euro auf 54,9 Millionen Euro.Wes Andersons Grand Budapest Hotel wird mit vier "Oscars" ausgezeichnet: Bestes Szenenbild (Adam Stockhausen), Bestes Make-up (Frances Hannon, Mark Coulier), Bestes Kostümbild (Milena Canonero) und Beste Filmmusik (Alexandre Desplat).

Exponate der Ausstellung

In der Ausstellung finden sich auf 460 m2 sichtbar und verborgen:
über 1000 Fotos
ca. 350 Filmausschnitte
mehr als 500 Exponate

größtes Exponat:
Schlossmodell GRITTA VON RATTENZUHAUSBEIUNS (1985) von Alfred Hirschmeier/ Gisela Schultze, Breite: 330 cm

wertvollstes Exponat:
PATHÉ B-Holzkamera gebaut ab 1905, Typ wurde eingesetzt bei Dreharbeiten DIE NIBELUNGEN (1924),
GOLDENER BÄR der Berlinale für Rainer Simons DIE FRAU UND DER FREMDE (1985)

schönste Exponate:
Entwurfszeichnungen von Otto Hunte zu DIE NIBELUNGEN (1924),
Entwürfe und Modelle von anderen Szenenbildnern, Arbeitsfotos in den Büchern im ersten Raum

kleinstes Exponat:
Eintrittskarte zur Premiere von DIE LEGENDE VON PAUL UND PAULA im Berliner Filmtheater KOSMOS, Maße: Höhe: 3,7 cm x Breite: 10,6 cm

schwerstes Exponat:
ca. 400 kg, Filmprojektor Dresden D21 (um 1960) aus dem Staatsratsgebäude der DDR, von den Staats- und Parteichefs Walter Ulbricht und Erich Honecker sowie von Bundeskanzler Gerhard Schröder für Vorführungen genutzt

ältestes Exponat:
Filmprojektor Ernemann Imperator (um 1910)

neuestes Exponat:
Schiffsmodell DIE DREI MUSKETIERE (2011)

alberne Exponate:
Kleiderbügel von Ilse Werner, Schnapsflasche mit Albers-Kopf

trauriges Exponat:
Totenmaske von Asta Nielsen

am weitesten gereistes Exponat:
4526 km, OSCAR-Nominierungsurkunde 1977 für Frank Beyers JAKOB DER LÜGNER (1974)

Präsentatoren und Sponsoren

Finanzierung
Das Budget betrug 900.000 €. An der Finanzierung beteiligten sich:
Beauftragter der Bundesregierung für Kultur und Medien
Land Brandenburg

Stadt Potsdam
Ostdeutsche Sparkassenstiftung mit der MBS Potsdam
DEFA-Stiftung
Kulturland Brandenburg
UFA Film & TV Produktion
Filmpark Babelsberg
InvestitionsBank des Landes Brandenburg
schule@museum
(Über die Höhe der einzelnen Förder- und Sponsorenbeiträge geben wir keine Auskunft.)

Partner
Studio Babelsberg
HFF Potsdam-Babelsberg (Hörstücke, Filmaufnahmen)
Fachhochschule Potsdam / Universität Potsdam (interaktive Medien)
schule@museum / Voltaire-Schule Potsdam (Kurzfilme)

Medienpartner
rbb-Fernsehen / Antenne Brandenburg / Märkische Allgemeine Zeitung

Team
Produktion: Dr. Bärbel Dalichow (Museumsdirektorin Filmmuseum Potsdam)
Herstellungsleitung: Christine Handke (Filmmuseum Potsdam)
Idee: Jeannette Eggert (Filmemacherin), Dr. Jasdan Bernward Joerges (Ausstellungsmacher)
Drehbuch + Regie: Jeannette Eggert, Andy Räder (Filmhistoriker)
Ausstellungsgestaltung: Grit Wendicke (Szenenbildnerin), Colin Elze (Architekt)
Texte: Dr. Bärbel Dalichow, Andy Räder, Ugla Gräf (Filmmuseum Potsdam)
Übersetzung: Evan Torner
Lektorat: Ben Fergusson, Katrin Kramer
Bauausführung: Art Department Studio Babelsberg
Grafik: h neun Berlin
Grafikproduktion: O! Agentur für Werbung Falko Joester, Dornbusch - Mit Farbe gestalten
Originale, Leihverkehr: Sammlungsabteilung des Museums unter Leitung von Dorett Molitor
Restaurierung: Maxie Tafelski
Requisite: Heike Pfeiffenberger
Audiovisuelle Medien: Jeannette Eggert
Montage: Lena Hatebur
Medientechnik: SETIS Cine Elektronik
Exponateeinrichtung: Abrell & Van den Berg - Ausstellungsservice, Maxie Tafelski
Plastik: Rainer Sperl
Fotocollagen: Steffen Mühle / Mike Geßner (ornament & versprechen)
Mitarbeit:
Birgit Acar, Guido Altendorf, Kerstin Barkmann, Ines Belger, Alexa Eberle, Ulrike Ernst, Uwe Düdder, Dr. Ralf Forster, Jens Knitel, Jörg Leopold, Gabriel Maasberg, Dorett Molitor, Beate Rabe, Sachiko Schmidt, Heidrun Schmutzer, Kay Schönherr, Birgit Scholz, Maik Springer, Matthias Struch, Astrid Trubel Praktikanten Susann Friedrich, Judith Gebauer, Christine Hastädt, Lena Hoffmann, Nadine Jenke, Johannes Junker, Victoria Kinski, Siobhan Piekarek, Franziska Pollin, Lissi Reimann, Bernd Schöneberg, Simon Schulz, Fabian Stetzler Hörstücke: Urte Alfs, Sarah Penger, Esther Rothstegge betreut von Prof. Anna Barbara Kurek, Dr. Martina Schuegraf, Ulli Scuda, Prof. Dr. Kerstin Stutterheim
Interaktive Elemente: Mandy Hoffmann, Jana Kühl, Jula Lakritz, Simon Wimmer betreut von Prof. Peter Badel, Jeannette Eggert, Dr. Jasdan Bernward Joerges, Prof. Boris Müller, Prof. Winfried Gerling Programmierung Interaktive Stationen: Torsten Büchner, Daniel Krüger, Niels Rumpf (MicroMovie Media)
Informationssystem: Renate Schmal, Dr. Peter Warnecke, theco.de

Dank
Das Filmmuseum Potsdam bedankt sich für die Unterstützung beim Zustandekommen der Ausstellung bei
Ines Bauermeister, Caroline Bennewitz, Thomas Bergmann, Klaus-Peter Beyer, Heide Breitel, Thomas Brussig, Evelyn Carow, René Dame, Deutsches Filmorchester Babelsberg, Christiane Dorst, Andreas Dresen, Sigi Engelmann, Uli Gaulke, Renate Göthe, Sabine Gorny, Uli Hanisch, Jörg Hauschild, Lorna Hoefler-Steffen, Marie Hölker, Ulrich Illing, Prof. Ruth Keller, Sebastian Klatt, Nadja Klöpping, Jens Knitel, Sebastian Krawinkel, Heidi Krell, Brigitte Krex, Uli Kunz, Dietmar Linke, Holger Lochau, Kerstin Lommatzsch, Alexander Lück, Martina Marten, Silvan Maugeri, Nico Mews, Henning Molfenter, Christiane Mückenberger, Kirsten Otto, Andreas Pfeiffenberger, Joanna Piechotta, Evgeny Revvo, Christoph Rohrscheidt, Christian Scheerer, Gisela Schultze, Frances Kiko Soeder, Marian Stefanowski, Manfred Thomas, Tom Tykwer, Dr. Chris Wahl, Prof. Dr. Michael Wedel, Lydia Wiehring von Wendrin, Maurice Wilkerling

Film/Hörfunk
Arthaus Musik, Bert Beel, Blueprint Film, Boje Buck Filmproduktion, Bonnier Media Deutschland, Heide Breitel Film, Bundesarchiv-Filmarchiv, Berlin; Dänisches Filminstitut, DEFA Stiftung, defa spektrum, Delphi-Filmverleih, Der Audioverlag, Deutsche Filmakademie, DFA Produktion GmbH/ Gisela Liesenfeld, Deutsches Rundfunkarchiv, finkernagel & lück medienproduktion, Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, Grundy UFA TV Produktion, Hessischer Rundfunk, Hochschule für Film und Fernsehen "Konrad Wolf", Kick Film, Kineos, Dr. Wilfried Kugel, MFA Filmverleih, Mitteldeutscher Rundfunk, NBC Universal, Oeckl Film TV, Pandora Filmverleih, PROGESS Film-Verleih GmbH, rbb Fernsehen, Ries & Erler, Frieder Roth, Sony Pictures Entertainment/World Wide Product Fulfillment, Stiftung Deutsche Kinemathek, Studio Babelsberg AG, Sunset Movie Productions, Tobis Filmverleih, Transit Film, transfer media, Universal Pictures Germany, Julian Schwantes, Hessischer Rundfunk, Walt Disney Studio Motion Pictures Germany, Westdeutscher Rundfunk

Fotos
Agentur Cinetext, ANTAEUS Film- und Fernsehproduktion, Akademie der Künste, ASG Fort Hahneberg, Aufbau Verlag Berlin, David Azia, Jan Bauer, Bauhaus-Archiv Berlin, Rolf Baumgartner, Bernd Baxmann, Sibylle Bergemann, Karin Blasig, Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz, Helmut Böhmert, CEMEX, Cinémathèque Française, Clemens Bilan, Boje Buck Produktion, Jürgen Brauer, Bundesarchiv-Bildarchiv, Bundesarchiv Filmarchiv Berlin, Franz Caspar, Wolfgang Chevallier, Collection Rolf Heyne, Matthias David, ddp images, DEFA-Stiftung, defa-spektrum, Delphi-Filmverleih, Deutsches Rundfunkarchiv, Peter Dietrich, Deutsche Kinemathek - Museum für Film und Fernsehen, Deutsche Kinemathek: Marlene Dietrich Collection Berlin/ Fotoarchiv, Deutsches Filminstitut - DIF, Roland Dressel, Jeannette Eggert, Christine Fenzl, Filmarchiv Austria, Filmmuseum Potsdam, Filmpark Babelsberg, Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, Helga Gentz, Joachim Gern, Michael Gottschalk, Grundy UFA, Lutz Hannemann, Uli Hanisch, Ronny Hartmann, Heinrich-Heine-Institut/Rheinisches Literaturarchiv/Nachlass Hanns Heinz Ewers, Stefan Heinrichs, Hessischer Rundfunk/Historisches Archiv, Ursula Hesse, Hans-Jörg Höber, hoestermann: Agentur für Schauspieler, Wolfgang Jahnke, Henning Kaiser, Michael Kappeler, Gerhard Kassner, Fred Kastler, Irmtraud Kewitz, Erich Kilian, Kinowelt Filmverleih, Eugen Klagemann, Hermann J. Knipper, Christa Köfer, Barbara Köppe, Jaromir Komarek, Nela Koenig, Brigitte Krex, Herbert Kroiss, Hans-Joachim Kundt, Erika Lehmphuhl, Jörg Leopold, Florian Liedel, Günter Linke, Matthias Lippmann, Dieter Lück, Michael Lüder, Hannes Magerstädt, Märkische Allgemeine Zeitung, Martina Marten, Silvan Maugeri, Henning, Molfenter, Francois Mori, Eduard Neufeld, Jürgen Olczyk, OSTKREUZ Agentur der Fotografen, Waltraud Pathenheimer, photoselection, Thomas Pritschet, Procter & Gamble Company, Progress Filmverleih, Heinz Pufahl, Stephan Rabold, Jim Rakete, rbb media, Matthias Rietschel, RTL, Arkadi Sager, Matt Sayles, Katrin Schlösser, Axel Schmidt, Markus Schreiber, Klaus D. Schwarz, Siegfried Skoluda, Max Sonnenschein, Staatsbibliothek Berlin zu Berlin Preußischer Kulturbesitz, Günter Steffen, Studio Babelsberg AG, T-Kiesewetter.de, Max Teschner, Manfred Thomas, TMB-Fotoarchiv/Boettcher/Hahn, UFA Cinema, UFA Film & TV Produktion, Manfred Uhlenhut, Ullstein Bildarchiv, Jutta Voigt, Walt Disney Pictures, Michael Wagner, Warner Bros., William Walling, Hein Wenzel, Westdeutscher Rundfunk, Howard Wise, Karoline Wolf, Kurt Wunsch, Klaus Zähler.

Das Filmmuseum Potsdam bedankt sich herzlich für Leihgaben bei
Akademie der Künste: Alfred Hirschmeier Archiv/ Heiner Carow Archiv/ Ulrich Plenzdorf Archiv, ANTAEUS Film- und Fernsehproduktion/Alexander Gehrke, Boje Buck Produktion, Jürgen Brauer, Bundesarchiv Berlin/ Abteilung DDR, Bundesbeauftragter für Stasi-Unterlagen (BStU), Cinémathèque Francaise, Deutsche Kinemathek - Museum für Film und Fernsehen: Marlene Dietrich Collection Berlin/ Sammlung Erich Kettelhut/ Nachlass Adalbert von Schlettow/ Schriftgutarchiv/ Graphisches Archiv, Deutsches Filminstitut - DIF: Nachlass Alfred Bücken/ Nachlass Otto Hunte, Andreas Dresen, Peter Fuchs, Grundy UFA, Heinrich-Heine-Institut, Rheinisches Literaturarchiv, Nachlass Hanns Heinz Ewers, Ursula Hesse, Hochschulbibliothek Hochschule für Film und Fernsehen «Konrad Wolf» Potsdam-Babelsberg, Kostümstudio Studio Babelsberg, Joachim König, Sebastian Krawinkel, ö Filmproduktion, Helga Poche, Requisitenfundus Studio Babelsberg, Katja Riemann, Katrin Sass, Micaëla Schmidt, Gunther Scholz, Rainer Simon, Studio Babelsberg, Ulrich Völkel, Jutta Voigt, Frieda von Wild, Württembergische Landesbibliothek, Graphische Sammlungen, Stuttgart

Exponate aus den Beständen und den Sammlungen des Filmmuseum Potsdam
Frank-Beyer-Archiv, Heike Bauersfeld, Doris Borkmann, Barbara Braumann, Käthe Braun-Harnack, Daniel Brühl, Sophie Bücken, Evelyn Carow, Gisela Diedershagen / Sammlung Henny Porten, Joachim Dittrich, Christiane Dorst, Gisela Engelin-Hommes, Felix Felzmann / Sammlung Hans Albers, Marion und Uwe Fleischer, Christel Gräf, Roland Gräf, Sabine Greunig, Allan O. Hagedorff, Joris Hamann, Michael Hinze / Sammlung Willi Depenau, Edith Hirschmeier / Sammlung Alfred Hirschmeier, Susanne Hopf, Ulrich Illing, Andre Kallenbach, Peter Kahane, Andreas Kleinert, Nadja Klier, Christa Kozik, Ingrid Kreuder / Sammlung Peter Kreuder, Brigitte Krex, Rolf Losansky, Martina Marten, Lotti Mehnert, Matthias Müller, Roland Oehme, Lieselotte Pieske / Sammlung Werner Pieske, Uwe Pieske, Brigitte Pettersson, Michael Pindter, Hans Pohl, Marianne Poppe-Willmann / Sammlung Hans Poppe, Emöke Pöstenyi, Carl Raddatz, Ingeburg Sasse / Sammlung Karl-Ernst Sasse, Gisela Schultze, Rainer Simon, Günter Reisch, Anneliese Stemmle / Sammlung Robert A. Stemmle, Studio Babelsberg AG, Studio Babelsberg, Art Department, Thomas Warneke / Sammlung Lothar Warneke, Bernd Thürnagel, Brigitte Welzel, Ilse Werner, Marianne Westermeier, Thomas Wilkening, Melitta Wilkening / Sammlung Albert Wilkening, Thomas Wilkening Filmproduktion, Marlene Willmann, Isi Wimmer, Rudi Winter, Helfried Winzer, Edith Wolter / Sammlung Manfred Wolter, Georg Wüstenberg, Herrmann Zschoche

Nicht in allen Fällen konnten die Rechteinhaber ermittelt werden. Wir bitten unberücksichtigte Rechtsnachfolger, sich an das Filmmuseum Potsdam zu wenden.