Wir waren so frei

In dem vom Filmmuseum Potsdam herausgegebenen Buch "Der ungeteilte Himmel. Schauspieler aus der DDR erzählen" sprechen 19 bekannte Schauspieler über ihr Arbeitsleben in der DDR und die Veränderungen, die nach deren Ende zu bewältigen waren, über ihre Erfolge und ihre Enttäuschungen. Weit mehr Fotos wurden in Vorbereitung des Buches zusammengetragen, als verwendet werden konnten. Die sehenswertesten von ihnen werden mit einer Ausstellung im Museumsfoyer der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Veranstaltungen und Filme mit den porträtierten Schauspielern begleiten die Ausstellung in jedem Monat.


Der Dokumentarfilm "Wir waren so frei" steht am Anfang des Veranstaltungsabends im April, zu dem Regisseur Thomas Knauf und Schauspieler Hermann Beyer als Gesprächsgäste erwartet werden.
"Wir waren so frei" erinnert an ein anarchisches Filmexperiment und ein kaum bekanntes Kapitel der DDR-Kulturgeschichte: 1981 wagten einige Filmschaffende einen Film jenseits der üblichen staatlichen Genehmigungsverfahren zu realisieren. Es war der Abschlussfilm Lars-Peter Barthels, der an der Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam-Babelsberg in der Fachrichtung Kamera studierte. Er hatte den Theatermacher Jürgen Gosch sowie auch Schauspieler wie Michael Gwisdek und Hermann Beyer für sein Projekt gewinnen können. Ohne fertiges Drehbuch und ohne Erlaubnis wurde mit dem Filmen begonnen. Die Atmosphäre hatte etwas Spontanes, Freies. Man konnte sich ausprobieren. Doch noch vor Ende der Dreharbeiten wurde der Film durch den künstlerischen Direktor der HFF abgebrochen. Kurze Zeit später wurde er verboten, die Rohmaterialien schließlich vernichtet.

Vergangene Vorstellungen

22 April 2010 | 18:00

Zur Foyerausstellung "Der ungeteilte Himmel. Bilder zum Buch" 04/10