Volker Schlöndorff im Gespräch mit Jean-Claude Carrière

Jean-Claude Carrière
1931 in Colombières in einer Winzerfamilie geboren, ist einer der bedeutendsten französischen Drehbuchautoren und Schriftsteller. Er studierte an der Ècole Normale de Saint-Cloed Literatur und Geschichte. 1957 veröffentlicht er seinen ersten Roman, "Eidechse".
Er hat mehr als 100 Drehbücher verfasst, unter anderem für Jean-Luc Godard (Rette sich wer kann), Louis Malle (Viva Maria!, Komödie im Mai), Milos Forman (Valmont), Andrzej Wajda (Danton) und Peter Brook (Mahabharata), Philip Kaufman (Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins).
Die Zusammenarbeit mit Luis Bunuel (Tagebuch einer Kammerzofe, Belle de Jour - Schöne des Tages, Der diskrete Charme der Bourgeoisie) dauert neunzehn Jahre bis zum Tod (1983) des großen Regisseurs.
1986 wird er zum Präsidenten der neu eingerichteten FEMIS (Hochschule für Film und Audiovision, Paris) ernannt, an der er Vorträge zur Praxis des Drehbuchschreibens hält. Carrière ist Präsident der Theaterkommission von SACD (Gesellschaft der dramaturgischen Autoren und Komponisten).
Volker Schlöndorff und Jean-Claude Carrière realisieren gemeinsam vier Projekte: Die Blechtrommel, Eine Liebe von Swann, Die Fälschung und Der Unhold.
Kennen gelernt haben sie sich bei der gemeinsamen Arbeit zu Louis Malles Viva Maria! 1965.
Bücher von und über Carrère im Alexander Verlag Berlin.

Volker Schlöndorff
1939 in Wiesbaden geboren, 1956 geht er im Schüleraustausch nach Frankreich; aus dem ursprünglich für zwei Monate geplanten Aufenthalt werden zehn Jahre. Er studiert politische Wissenschaften bis zum Staatsexamen in Paris und besucht das Institut des Hautes Etudes Cinematographiques (IDHEC). Hier lernt er Louis Malle kennen. Ab 1960 arbeitet Schlöndorff als Volontär an Filmen französischer Regisseure (u.a. Malle, Melville, Resnais) mit. 1965/66 dreht er in Österreich seinen vielbeachteten und mehrfach preisgekrönten Film Der junge Törless. Ende der 60er Jahre gründet er zwei Produktionsfirmen (mit Peter Fleischmann und Reinhard Hauff) und engagiert sich in den 70er Jahren für die Filmförderungsgesetze der BRD.
Nach der Übernahme der DEFA-Studios durch den französischen Mischkonzern Companie General des Eaux im Sommer 1992 übernimmt Schlöndorff mit dem Wirtschaftsfachmann Pierre Couveinhes die Geschäftsführung der Firma. Seine Vision von Babelsberg als Zentrum des europäischen Films geht nicht auf. 1997 scheidet er aus der Geschäftsführung aus und arbeitet seitdem wieder als Regisseur.
Die Stille nach dem Schuss (2000), Der neunte Tag (2004) und Der Streik, der im Herbst 2006 in die Kinos kommt, zeugen von seiner ungebrochenen Kreativität.
Weitere Filme: 1975 Die verlorene Ehre der Katharina Blum, 1977 Deutschland im Herbst, 1990 Homo Faber, 1996 Der Unhold

Vergangene Vorstellungen

Jean-Claude Carrière und Volker Schlöndorff (Dez)