Pygmalion

Film und Bühnenstück beschreiben einen Dressurakt: Aus einem Blumenmädchen mit fürchterlichem Jargon wird mittels phonetischer Lehrübungen des schrulligen Professor Higgins eine Dame der feinen Gesellschaft. Erich Engel schmuggelt eine Prise Sozialkritik in die Filmversion, denn anders als bei Shaw werden bei ihm Elizas Wurzeln nicht gekappt. Mit der Kultivierung ihrer Sprache geht einher, dass ihr die eigene Herkunft und herrschende Klassenunterschiede bewusst werden. Die Liebe sorgt dafür, dass ihr Sieg und Higgins Untergang ungefähr in der Mitte innehalten, um das Happy End sicherzustellen. "Die Jugo ist das, was Bert Brecht das ‚einfach Natürliche’ nannte, ein Typ, der in der Maske des Clowns zur Opposition aufruft" (Herbert Holba). "Pygmalion" offenbart diese Qualitäten vielleicht am besten.
In Jenny Jugos Terminkalendern der 1950er und 60er Jahre finden sich Einträge zu ihren Kinobesuchen. Ihre Filmauswahl umfasst einige der wichtigsten internationalen Produktionen dieser Zeit. Ein Beispiel für erstklassige Unterhaltungsware ‚Made in Hollywood’ ist Vincente Minellis Musical "Gigi".

Vergangene Vorstellungen

05 Dezember 2007 | 18:00

JUGO - Filmgeschichte in Kleidern 12/07