Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation in der er lebt

Mit dem Film gelang Rosa von Praunheim in mehrfacher Hinsicht ein Skandal: Er provozierte die Gemüter der konservativen Bundesrepublik, die kurz zuvor erst die Liberalisierung des Schwulen-Strafparagraphen §175 zur Kenntnis nehmen mussten. Und vor allem die der Homosexuellen, denen von Praunheim einen erbarmungslosen Spiegel vorhielt, Zitat: "Da die Schwulen vom Spießer als krank und minderwertig verachtet werden, versuchen sie noch spießiger zu werden, um ihr Schuldgefühl abzutragen mit einem Übermaß an bürgerlichen Tugenden."; das war 1970. Aber inwieweit besitzt dieser Film heute noch Gültigkeit? Wo steht der Homosexuelle jetzt, angesichts von Anti-Diskriminierungsgesetz, Homo-Ehe und Parallelexistenzen im Internet? Braucht es vielleicht sogar einen zweiten Teil?

Vergangene Vorstellungen

22 April 2008 | 18:00

Schwule Filmnacht Potsdam 2008