Meisterwerke - Filmstudenten inszenieren berühmte Gemälde

Wilko Drews/Simon Vu (HFF): "Die Hochzeit des Giovanni Arnolfini" (Ausschnitt), nach Jan van Eyck, 1434
Meisterwerke².
Filmstudenten inszenieren berühmte Gemälde

Berühmte Gemälde? Selbstverständlich kennen Studierende, die ein hartes Auswahlverfahren bestanden haben, um an die HFF Potsdam-Babelsberg zu gelangen, Ikonen der Kunstgeschichte. Aber wer kennt sie wirklich?

Seit 2000 finden sich Szenenbild- und Kamera-Studenten zusammen, wählen ein Lieblingsbild und gestalten es in inszenierten Räumen nach. Erst bei genauester Betrachtung erweist sich, was an erstaunlicher Licht-, Farb- und Kompositionskunst in so einem Werk steckt. Am Ende entsteht ein Foto.
Die besten Arbeiten dieser Gemäldeübung wurden im Filmmuseum Potsdam erstmals öffentlich gezeigt. Manche der jungen Kopisten erreichen verblüffende Resultate: Der Betrachter glaubt, vor einem Abbild des Originals zu stehen, entdeckt dann die Nachgestaltung, übt aber auf jeden Fall, ganz genau hinzuschauen …

Ausstellung der Hochschule für Film und Fernsehen "Konrad Wolf" Potsdam-Babelsberg und des Filmmuseums Potsdam
Kuratorin: Dr. Bärbel Dalichow, FMP
Gestaltung und Plakat: Wilko Drews, HFF

Mehr zur Ausstellung

Jarmo Mäkilä "Mutating Zone", 2007
Juan Camilo Cruz (Sz), Joanna Piechotta (Ka), 2011/12


Jan van Eyck "Die Hochzeit des Giovanni Arnolfini", 1434, National Gallery, London
Wilko Drews (Sz), Simon Vu (Ka), 2011, nach "Die Hochzeit des Arnolfini", 1434, Jan van Eyck


Gustave Caillebotte "Die Parkettabzieher", 1875, Musée d Orsay
Nadine Schmidt (Sz), Timon Schaeppi (Ka), 2011, nach "Die Parkettabzieher", 1875, Gustave Caillebotte


Nigel van Wieck "Gotcha", 1988, Privatsammlung
Ane Nicholas-Rodriguez (Sz), Johannes Thieme (Ka), 2010/11, nach "Gotcha", 1988, Nigel van Wieck


Eric White "Fortify", 2007, Privatsammlung Mark Parker
Teona Kavelashvili (Sz), Maurice Wilkerling (Ka), 2012, nach "Fortify", 2007, Eric White



Zum ersten Mal wurden im Filmmuseum Potsdam studentische Arbeiten aus der Hochschule für Film und Fernsehen "Konrad Wolf" in einer Ausstellung gezeigt. Seit der Integration des Museums in die HFF im Juli 2011 üben sich beide Partner darin, die anvisierte Zusammengehörigkeit alltäglich mit Leben zu füllen. Im Kino gibt es seit 1981 gemeinsame Veranstaltungen, nun folgte die erste Ausstellung.

Die im Marstall gezeigten Arbeiten waren Ergebnisse der "Gemäldeübung", die Erstsemester der Fachrichtung Szenenbild seit dem Studienjahr 1999/2000 gemeinsam mit der Fachrichtung Kamera absolvieren. Bevor sich die jungen Künstler an bewegte Bilder wagen, sollen sie sich vergegenwärtigen, wie vielschichtig ein einzelnes Bild sein kann. Durch eigenes Tun lernen sie von alten und neuen Meistern und erfahren dabei auch etwas über eigene Vorlieben oder Begabungen und über das Handwerk, das gebraucht wird, damit sich beides entfalten kann.

Studenten bilden Duos, wählen ein Gemälde und gestalten es in inszenierten Räumen nach. Erst bei genauestem Studium erweist sich, was an erstaunlicher Licht-, Farb- und Kompositionskunst in so einem Werk steckt. Sie bauen Sets, besetzen Darsteller und inszenieren sie. Am Ende stehen zwei Fotos: Eines soll so genau wie möglich der Substanz des Originals entsprechen, das andere wird in einer frei gewählten Lichtgestaltung verlangt. Die Wahl der Gemälde reicht von Jan van Eycks "Die Hochzeit des Arnolfini" von 1434 bis zur Gegenwartskunst.

Die Ausstellung versammelte die besten der erhaltenen Studentenarbeiten, entstanden unter der Betreuung von Jakobine Motz (2000 - 2008) und Thomas Bergmann (2009 - 2012), und zeigte sie teils in Vergrößerungen, teils als Arbeitsblätter oder im Vergleich mit dem Original. Eine stilisierte Werkstatt-Ebene veranschaulichte die Arbeitsstadien des künstlerischen Prozesses. Student Michael Schmidt gestaltete eigens für die Ausstellung ein ausgeleuchtetes Set, das Besuchern Gelegenheit bot, ihr eigenes Kunstfoto zu inszenieren.



Eine Ausstellung des Filmmuseums Potsdam und der Hochschule für Film und Fernsehen "Konrad Wolf", Potsdam-Babelsberg
Kuratoren: Dr. Bärbel Dalichow/FMP, Wilko Drews/HFF
Gestaltung: Wilko Drews/HFF, Assistenz: Fam Johnsen/HFF
Grafik: Kristin Frohnauer/FHP
Rechterecherche/Marketing: Christine Handke/FMP
Organisation: Ugla Gräf/FMP
Druck und grafische Umsetzung: O! agentur für werbung und Dornbusch - Mit Farbe gestalten, Potsdam; PPS Imaging GmbH Berlin
Bauten: Domino Design, Potsdam
Für Hilfe und Unterstützung danken wir Thomas Bergmann/HFF, Astrid von Gliszczynski/HFF, Jakobine Motz, Prof. Ariunsaichan Dawaachu/HFF
Gefördert von Ministerium für Wirtschaft und Europaangelegenheiten im Land Brandenburg
Präsentiert von Märkische Allgemeine Zeitung

Einladungskarte Meisterwerke