"Ich habe alles außer Zirkus gemacht - Der Filmkomponist Karl-Ernst Sasse"

Ein genialer Künstler und wunderbarer Mensch hat uns verlassen: Karl-Ernst Sasse starb an einem Novemberabend 2006. "Morricone der DDR" nannten ihn Kollegen und Kenner, denn ca. 500 Filmmusiken für bekannte und beliebte Kino- und Fernsehfilme hat er geschrieben. Für die zahlreichen Indianerfilme ebenso wie für "Sachsens Glanz und Preußens Gloria", "Die Verlobte", "Der Dritte" oder für Kinderfilme wie "Moritz in der Litfaßsäule", um nur einige zu nennen. In seinem Kopf war ein unermessliches Musikarchiv quer durch die Jahrhunderte gespeichert. So vielseitig und produktiv war kaum ein anderer: Er war Pianist, Dirigent und Komponist, schuf Bühnenmusiken, Chor- und Orchesterwerke, Kammermusiken, Lieder, Chansons und Musiken für Hörspiele und Ballette. Mit seinem großartigen Musikwerk hat er den Tod überlistet, denn er wird uns lebendig bleiben durch sein Werk. Seine kreative Fröhlichkeit, sein offener Geist waren ansteckend und strömten Kraft aus. Er schien seine Melodien fast spielerisch zu finden. "Alter ist die Leidensmiene des Körpers, die der Geist weglächeln will", sagte ein Dichter. Karl-Ernst Sasse lächelte tapfer bis zuletzt, bis er entschlief ins Jenseits der Schmerzen. Er starb im 83. Jahr seines Lebens und hatte noch so viele Melodien im Kopf. Am 14. Januar gedenken wir seiner in Dankbarkeit. (Christa Kozik)

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14 Januar 2007 | 11:00

Gedenkveranstaltung