Eine Komödie im Mai

Frankreich im Mai 1968: Während in Paris die Studentenrevolte tobt, verläuft der Alltag in der südfranzösischen Provinz friedvoll. Nur das Leben des bereits in die Jahre gekommenen Bonvivants Milou gerät durch den Tod seiner Mutter aus den Fugen. Schon haben die ersten Erben das idyllische Anwesen erreicht. Vor allem Enkel Pierre-Alain, Student in Paris, erhitzt die Gemüter mit aufrührerischen Reden. Die Beerdigung der Mutter verzögert sich, da die Totengräber, erfasst von den Ereignissen in Paris, streiken. Und so bleiben der mittlerweile versammelten, illustren großbürgerlichen Erbengemeinschaft einige unbeschwerte Stunden in herrlicher Natur, beflügelt vom Wein und revolutionären Gedanken an Gleichheit und Freiheit, vor allem der sexuellen. Louis Malles Gesellschaftskomödie wirft einen ironisch-sarkastischen und ebenso wehmütigen Blick auf das vergangene Leben des Großbürgertums. Gleichzeitig verarbeitet Malle seine Enttäuschung darüber, dass von der Aufbruchstimmung jener Zeit kaum etwas übrig geblieben ist.

Vergangene Vorstellungen

24 Mai 2008 | 22:15

Freilichtkino in der russischen Kolonie Alexandrowka